Der alte Hund

. . . und seine “Zipperlein”

Inhalt

  1. Allgemeine Informationen zum alten Hund
  2. Alterstypische Problemfelder, Ursachen und Zusammenhänge
  3. Zusammenfassung
  1. Allgemeine Informationen zum alten Hund

Irgendwann stellen wir fest, dass an unserem putzigen quirligen Begleiter die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen ist. Er rennt nicht mehr so ungestüm neben unserem Fahrrad her, schläft mehr und wird immer anlehnungsbedürftiger. Vielleicht wird er auch öfter krank als früher oder ein bisschen “moppelig”. Vielleicht braucht er auch länger zum Fressen, bekommt ein graues Bärtchen oder seine ehemals hochglänzenden, blitzenden Augen werden langsam etwas trüb…

Mit anderen Worten: Unser bester Freund ist älter geworden!

In der Einzelhaltung ist der alternde Hund einfach ein wundervoll vertrauter Begleiter, der all unsere großen und kleinen Macken besser kennt als jeder andere es je könnte. Einer, der uns jeden Wunsch und jeden noch so versteckten Gedanken von den Augen abliest, egal, ob fröhlich oder traurig. Einer, der mit traumtänzerischer Sicherheit als guter Geist immer an unserer Seite ist.

In der Mehrhundehaltung, dem Rudel oder der Zucht hat der alte Hund/die alte Hündin meist eine ebenso wichtige und wohltuende Rolle für jüngere Hunde und Welpen wie in der menschlichen Familie die Großeltern. Schon oft habe ich erlebt, wie eine lebenserfahrene Althündin ihre übertemperierte Tochter in ruhiger Weise und durch einfache Präsenz in die Schranken verwiesen hat und damit das gesamte Rudel in vorbildlich ausgeglichener Stimmung hielt. In dieser Konstellation ist der alte Hund – egal ob Hündin oder Rüde – meist der ruhende Pol des gesamten Rudels und für Junghunde und Welpen ein wichtiger, oft wegweisender Anziehungs- und Orientierungspunkt.

Und ich kenne gute Hundetrainer, die sich gezielt erfahrene ältere und souveräne Hunde aus dem Tierheim geholt haben, die durch ihre Lebenserfahrung anschließend in der Hundeschule eine unersetzliche tragende Rolle hatten.

All diese wirklich wohltuenden Eigenschaften des alternden Hundes dürfen uns allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich seine eigenen Bedürfnisse altersentsprechend ändern und er mit zunehmendem Alter auch immer stärker auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen ist. Ich beziehe das bewusst nicht nur auf “seinen” Menschen! Denn auch, wenn wir von Wölfen und anderen Wildcaniden üblicherweise das Bild des alleingelassenen und dann einsam dahinsterbenden Alt-Tieres vor Augen haben, so trifft das auf die meisten Haushunde ganz und gar nicht zu!

In der Mehrhundehaltung ist ein altes Tier i. d. R. sozial sehr gut eingebunden und integriert. Im Ranggefüge ist es dabei – aus menschlicher Perspektive – auf den “unteren” Rängen. Hunde allerdings haben nicht unsere menschlichen Wertmaßstäbe von “oben” und “unten” – der Platz im Ranggefüge orientiert sich an den Kompetenzen/Fähigkeiten des jeweiligen Tieres. Entsprechend haben alte Hunde, je nach ihrer körperlichen und geistigen Verfassung, mitunter eine ähnliche Stellung wie Welpen, denen sie aber meist (noch) übergeordnet sind. Je gebrechlicher die Alttiere werden, desto näher rücken sie an die Welpen heran. Die dabei ausschlaggebenden Merkmale sind das Bedürfnis nach Fürsorge (u. A. Futter, Körperpflege, Beaufsichtigung usw.) und Schutz durch jüngere und kräftigere Rudelmitglieder. Ein – aus unserer Sicht – niedriger Platz in der Rangordnung ist daher für den Hund nicht zwangsläufig negativ, sondern sichert ihm vielmehr das für ihn wichtige und nötige Maß an Geborgenheit und Schutz.

In der Einzelhaltung muss der Mensch ausnahmslos alle Bedürfnisse des alternden Hundes berücksichtigen – in einer gut geführten Mehrhunde-/Rudelhaltung kümmern sich auch die anderen erwachsenen Hunde darum, soweit sie es können.

Wenn der Alterungsprozess sehr langsam und schleichend abläuft, merkt man manchmal auch kaum oder überhaupt nicht, wie groß sich der dadurch entstehende Aufwand im Laufe der Zeit aufsummiert. So ist mir erst nach Ottos Tod aufgefallen, dass ich allein mit seiner Versorgung (zusätzliche kurze Spaziergänge, Inkontinenzversorgung, Körperpflege, Futter-Zubereitung, zusätzliches Kuscheln, kleine Massagen, ihn “einsammeln”, wenn er sich in der Wohnung “verirrt” hatte usw.) täglich rd. 6 Stunden oder mehr beschäftigt war, die plötzlich wegfielen! Oops!!!

Es gibt Hunde, die relativ unkompliziert und ohne größere Probleme alt werden und bei anderen wird es richtig heikel. Es gibt Hunde, bei denen wird es sehr aufwändig, zeitlich und/oder finanziell, und bei anderen merken wir es kaum. Denn auch, wenn die Liste der möglichen (!) Probleme recht lang ist, treffen die ja nicht auch alle ein! Und wenn es nicht mehr geht, dann ist das eben so und kein Grund für ein schlechtes Gewissen!

Auch das Leben mit einem alten Hund birgt also viele Überraschungen – sowohl positive, als auch traurige.

Und wenn es die traurigen nicht gäbe, dann wüssten wir wohl all die schönen Erlebnisse und glücklichen Momente ohne sie gar nicht zu schätzen!!!

Grundsätzlich verläuft der Alterungsprozess bei Hunden ebenso individuell wie beim Menschen und ist von vielerlei Faktoren abhängig. Als Richtschnur kann aber wohl gelten, dass er bei größeren Hunden im Durchschnitt früher einsetzt als bei kleinen. Während eine Dogge mit 5 Jahren im Normalfall schon ein “begnadetes” Alter erreicht hat, fiebert ein gleichaltriger Groß- oder Mittelspitz gerade der Blüte seiner Jahre entgegen! Rassespezifische Besonderheiten, wie Kurzköpfigkeit mit lebenslang schwerer Atemnot, Kau-, Schluck- und Verdauungsstörungen oder schwerste Immundefizite aufgrund Inzuchtdepression können dabei eine ebenso große Rolle spielen wie schlimme Lebenserfahrungen, beispielsweise Misshandlungen, Animal Hording/Vernachlässigung, Hunger, schwere Krankheit oder extreme Trauer, was ich beim rel. frühen Tod meiner kleinen Sofie in einer nicht näher bestimmbaren Mischung vermute.

Über die Aussagekraft von Tabellen, in denen Hunde- und Menschenalter verglichen werden, kann man folglich geteilter Meinung sein.

Die ältesten und für mich beeindruckendsten “Methusaleme”, die ich je unter Hunden kennenlernen durfte, waren ein 28jähriger Wolfspitz (von dem ich leider kein Foto habe) und eine 24jährige kleine Mischlingshündin.

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2. Alterstypische Problemfelder, Ursachen und Zusammenhänge

Zu den häufigsten Problemen soll dies eine kleine Übersicht bieten und Fragen beantworten wie . . .

  • Welche Probleme können typischerweise beim alten Hund auftreten?
  • Welche Ursachen sind bekannt und kann man sie vermeiden?
  • Worauf sollte man achten – was kann man tun?

Allgemein kann man aber festhalten:

Grundsätzlich sollte man beim älteren Hund die Körperpflege häufiger durchführen in Verbindung mit einem Body-Check. Dabei sollte man immer im Hinterkopf haben, dass die fehlende Beachtung eines Problems gerade beim alten Hund nur allzu leicht dazu führen kann, dass sich gleich ein ganzer “Rattenschwanz” weiterer Probleme daraus entwickelt. Es ist also sinnvoll, solchen Entwicklungen frühzeitig durch angemessene Intervention vorzubeugen.

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Tränenstein

Es gibt – leider – inzwischen bei vielen Hunden missgebildete oder fehlende Tränenkanäle und entsprechende Tränenrinnen im Gesicht. Darauf nicht zu achten, ist schlicht und ergreifend ein Zuchtfehler.

Davon abgesehen kann aber auch ein Hund mit völlig intakten Tränenkanälen im Alter tränende (im Grunde eigentlich überlaufende) Augen und Tränenrinnen entwickeln – die Ursache ist aber eine andere: Im Laufe des Lebens haben sich kleinste Partikel aus der Tränenflüssigkeit in den Ausführungsgängen der Tränenkanäle (sog. Tränenpünktchen) abgelagert und sind auskristallisiert. Man könnte es mit der Bildung von Tropfsteinen vergleichen. Diese sog. Tränensteine verstopfen nun den Ausführungsgang. Das Ergebnis sind Tränenrinnen und häufig entzündete untere Augenlider, sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Augeninfektionen aller Art.

Ein auf Augen-Erkrankungen spezialisierter Veterinär kann diese Tränensteine rel. gut ausspülen und der nicht nur hässliche, sondern für den Hund auch sehr quälende Spuk ist vorbei!

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Krallenwachstum

Die Krallen des Hundes wachsen zeitlebens und arbeiten sich dabei ständig ab. Manche Hunde pflegen selbständig ihre Krallen mit den Zähnen, entfernen dabei z. B. rauhe Stellen oder Ähnliches, damit sie nicht hängenbleiben, kürzen nach Bedarf auch mal eine Kralle usw.

Da der alte Hund einen reduzierten Bewegungsbedarf hat, nutzen sie sich mit zunehmendem Alter immer weniger ab und gleichzeitig nimmt die Fähigkeit, die Krallen selbst zu pflegen, ab. Man muss sie daher regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf kürzen (lassen).

Zu lange Krallen werden schnell schief und können beim Laufen arge Schmerzen verursachen. Wenn der Hund dann, um solche Schmerzen zu vermeiden oder zu verringern, die Pfoten falsch aufstellt (mit zu langen schiefen Krallen kann er auch meist gar nicht anders!), kommt es zusätzlich zu Fehl-/Überbelastungen der Bänder (Bänderabriss!), Sehnen und Gelenke (Verschleiß!), evtl. auch Muskel-Verspannungen (= weiterer Schmerz!) sowohl der Pfoten, als auch der Beine (tw. auch noch höher).

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Haut & Fell

Meist hormonell, manchmal aber auch ernährungsbedingt (bei Mangel- oder Fehlernährung), entwickeln viele alte Hunde eine trockene, manchmal schuppende, Haut und als Folge ein trockenes Fell. Insbesondere die trockene Haut ist relativ empfänglich für Infektionen und verursacht oft Juckreiz – wird sie durch ständiges Kratzen verletzt, heilt sie auch schlecht. Das trockene Fell dagegen neigt zu Verfilzungen und verliert seine natürliche Schutzfunktion gegen Nässe (und dadurch ggf. schnelle/starke Auskühlung).

Hier kann man versuchen, einerseits durch langsam gesteigerte (damit nicht durch zu plötzlich zu viel aufgenommenes Fett Durchfälle entstehen!) Beigabe von Distelöl, das entsprechende Fettsäuren enthält, das Problem über die Ernährung in den Griff zu bekommen. Andererseits muss man natürlich evtl. entstehende Verfilzungen durch häufigeres Bürsten (weiche Bürste!) verhindern.

Außerdem kann das Fell im Alter sowohl schütter werden, als auch übermäßig wachsen (Kastratenfell). In beiden Fällen läuft die Temperatur-Regulation aus dem Ruder. Gegen schütteres Fell helfen nach meiner Erfahrung am besten regelmäßige (aber kontrollierte!!!) Beigaben von (für den menschlichen Verzehr aufbereiteter) Bierhefe (nicht bei Harnsäuresteinen!), die die Hunde in Tablettenform wegen der Umami-Note auch als Leckerli sehr lieben, oder hier und da mal ein gekochtes Ei. Das im rohen Eiklar enthaltene Avidin und ein sog. Trypsinhemmstoff haben zwar in geringen Mengen beim erwachsenen gesunden Hund keine großartigen Nebenwirkungen, können aber bei Welpen und alten Hunden zu schwerwiegenden Eiweißverwertungsstörungen und Mangelzuständen führen! Im gekochten Zustand und nicht im Übermaß gegeben, haben Eier jedoch erwiesenermaßen eine sehr positive Wirkung.

Gegen übermäßiges, aber auch rassespezifisch “normales” für den alternden Hund jedoch zu üppiges, Fellwachstum hilft nur Scheren! Gerade im Sommer kann sich ansonsten schnell ein Hitzestau entwickeln und der zu dicke Pelz stellt auch eine hohe Belastung für ein altersgeschwächtes Tier, insbesondere seinen Kreislauf dar. Dabei sollte man darauf achten, das Fell im Bereich der Nieren und unterm Bauch nicht zu kurz zu scheren, damit der Hund sich nicht beim Ablegen z. B. auf kühlen Fliesen oder ähnlichen Untergründen eine Unterkühlung zuzieht.

Sollte das geschorene Fell bis zum Spätherbst nicht ausreichend nachgewachsen sein, ist es für einen alten (im Gegensatz zum jungen gesunden) Hund auch keine Schande, ihm ein Mäntelchen anzuziehen. Das gilt selbstverständlich auch für schütteres Fell und als Nässeschutz bei sehr trockenem Pelz.

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Hormonelle Veränderungen

Ein Indikator für starke Hormonschwankungen kann (nicht muss!) eine Veränderung der Viol’schen Drüse sein.

Die Viol’sche Drüse ist eine Ansammlung relativ großer Talgdrüsen, die sich etwa auf Höhe des 9. Schwanzwirbels auf der Oberseite der Rute befindet. Sie ist bei vielen Hunden nur noch rudimentär, bei manchen gar nicht mehr vorhanden und gerade bei Hunden mit dichtem Fell, wie unseren Spitzen, oft nicht auffindbar, solange sie nicht verändert ist. Bei manchen Hunden ist aber auch, wie auf nebenstehendem Bild, das Fell oberhalb der Drüse dunkler.

Veränderungen können sein:

  1. Haarausfall
  2. Pusteln
  3. Rötung/Entzündung
  4. Schwellung
  5. Sekretabsonderung

Solche Veränderungen werden nicht selten für eine Verletzung der Rute gehalten.

Die Veränderungen der Viol’schen Drüse können auf harmlose entwicklungs- oder altersbedingte hormonelle Umstellungen des Körpers hinweisen (besonders ältere Rüden neigen bei Absinken des Androgenspiegels zur „Glatzenbildung“ an der Viol’schen Drüse!), sie können aber auch schwerwiegende Hormonstaus anzeigen, wie sie etwa durch Entzündungen der Gebärmutter, Gesäugetumoren oder Eierstockzysten bei der Hündin, sowie Prostata- und Hodenkrebs beim Rüden verursacht werden und die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten können!

In den USA, wo noch deutlich mehr Hunde kastriert sind als bei uns, ist eine entzündliche Veränderung der Viol’schen Drüse als “stud tail” bestens bekannt, weil Kastraten davon häufiger betroffen sind.

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Altersflecken, Warzen und altersspezifische Tumore

Ebenso, wie auch beim Menschen, können sich beim alten Hund sog. Altersflecken entwickeln. Meist finden sie sich im Bereich haarloser oder wenig behaarter Körperstellen, beispielsweise am Bauch. Im Prinzip können sie jedoch am gesamten Körper entstehen. Dabei sind sie von unterschiedlicher Größe und meistens hell- bis mittelbraun. Grund zur Sorge sind sie nicht.

Auch verschiedene Warzen können sich bilden. Warzen werden normalerweise von Viren verursacht, vorzugsweise von sog. Papillomaviren. Darum werden sie auch als Papillome bezeichnet. Sie sind zwar von Hund zu Hund, nicht jedoch auf den Menschen übertragbar und können sowohl auf der Haut, als auch auf Schleimhäuten wachsen. Man findet sie hauptsächlich bei alten Hunden, weil deren Immunsystem nicht mehr ganz so gut arbeitet. Bedenklich sind sie eigentlich nur, wenn sie in großer Zahl auftreten, weil das als Anzeichen für ein relativ stark gestörtes Immunsystem zu werten ist und man herausfinden sollte, ob eine anderweitige Erkrankung dahinter steckt, die behandelt werden muss, z. B. eine Stoffwechselstörung wie Diabetes mellitus oder Ähnliches. Man kann sie allerdings auch entfernen lassen.

Desweiteren entwickeln alte Hunde häufiger Haut-Tumore. Bei dem überwiegenden Teil der Haut-Tumore – in etwa 70 bis 80 Prozent der Fälle – handelt es sich um gutartige Geschwülste, wie beispielsweise Lipome (Fett-Geschwülste) oder Veränderungen der Haarfollikel (bei einem meiner Hunde hatten ein paar Haare sich mal „entschlossen“, ab sofort nach innen zu wachsen), die keinerlei Behandlung bedürfen. Solche gutartigen Hauttumore behindern den Hund normalerweise nicht. In Ausnahmefällen kann allerdings die durch den Knoten gespannte Hautoberfläche einen Juckreiz auslösen und den Hund dazu veranlassen, ständig daran herumzuknabbern (kommt am ehesten an den Pfoten vor). In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Knoten entfernen zu lassen.

Da man als Laie Warzen und Tumore normalerweise nicht so ohne weiteres unterschieden kann und ein, wenn auch ein geringer, Teil der Tumore bösartig sein kann, sollte man, wenn man einen solchen Knoten in oder auf der Haut findet, zur Sicherheit zügig einen Tierarzt aufsuchen und das, z. B. durch eine kleine Gewebeprobe (Feinnadelbiopsie), abklären lassen. Vorsicht und auch Eile geboten ist vor Allem bei Knoten im Bereich des Gesäuges der Hündin.

Selbstverständlich können auch verschiedenste andere Tumore auftreten – die aber hier logischerweise nicht behandelt werden, weil das ja keine Onkologie-Sprechstunde für Hunde ist, sondern nur ein Überblick über typische Alterserscheinungen. 😉

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Zähne & Zahnfleisch

… sollten unbedingt regelmäßig kontrolliert werden!

Der besondere Hintergrund dafür ist, dass Hunde wahre Weltmeister in Sachen Leidensfähigkeit sind, wenn es um faule Zähne geht. Nicht selten werden dann als Zufallsbefund oder, weil andere, damit zunächst nicht in Verbindung gebrachte, Symptome den entsprechend versierten Tierarzt darauf lenken, Zahnbefunde gefunden, die einen Menschen vor Schmerzen vermutlich schon fast in den Selbstmord getrieben hätten.

Zahnfleisch-Wucherungen treten meist rassespezifisch gehäuft auf, wobei Spitze sehr sehr selten betroffen sind. Ausnahmen sind aber zu finden.

Bei Spitzen stehen eher Zahnstein und Karies im Vordergrund.

Vereinzelt gab es in früheren Zeiten bei den Spitzen bestimmte Zuchtlinien, die durch besonders frühe Zahnschäden und -verluste auffielen – oft waren diese Hunde bereits im Alter von 4 bis 5 Jahren vollkommen zahnlos. Ob oder wie weit dieses Problem noch aktuell ist, kann ich nicht beurteilen. Es ist aber sicher nicht verkehrt, sich beim Welpenkauf die Zähne der älteren Tiere anzusehen (Die Zuchtzulassung und Gebisskontrolle eines zweijährigen Hundes sagt ja nichts aus über den Zustand seiner Zähne drei Jahre später . . .)

Abgesehen von regelmäßigen Kontrollen können folgende Symptome auf Zahnprobleme hinweisen:

  • Mundgeruch (Zahnstein, Zahnfleischtaschen)
  • Sabbern (oft bei ab- oder durchgebrochenen Zähnen)
  • Schlingen (= Futter im Ganzen herunterschlucken, um Schmerzen beim Kauen zu verhindern)
  • Verdauungsprobleme (durch Schlingen verursacht)
  • Fressunlust/Futterverweigerung/Gewichtsverlust (Schmerz)
  • scheinbar grundlos aggressives Verhalten (sehr starker Schmerz)

Die Bildung von Zahnstein kann bei den einzelnen Hunden sehr unterschiedlich sein und ist u. A. von der individuellen Zusammensetzung des Speichels abhängig. Bei Veranlagung zu sehr starker Zahnsteinbildung ist es, bis zu einem gewissen Grad, sicherlich sinnvoll, ihn ab und zu entfernen zu lassen, weil er ein Risiko darstellt, dass sich Karies entwickeln kann. Da aber auch für eine Zahnsteinentfernung beim Hund eine Narkose erforderlich ist und das Narkoserisiko mit zunehmendem Alter steigt, sollte man immer das Verhältnis zwischen altersbedingtem Risiko und Nutzen bedenken.

Ich persönlich habe es immer vorgezogen, sofern kein akuter Behandlungsbedarf vorlag, meine Hunde nicht speziell zur Zahnsteinentfernung in Narkose legen zu lassen, sondern zunächst abzuwarten und wenn dann aus anderen Gründen eine Narkose erforderlich wurde, z. B. zur Entfernung eines Abszesses oder etwas Ähnlichem, die Zahnsteinentfernung in der gleichen Narkose durchführen zu lassen. So war das Risiko minimiert.

Bei behandlungsbedürftigen Auffälligkeiten, wie Zahnfrakturen oder kariösen Defekten sollte man allerdings  eine zügige Sanierung der Zähne, ggf. auch des Zahnfleisches beim Tierarzt unter Narkose durchführen lassen.

Vorbeugend ist es empfehlenswert, bereits beim jungen Hund . . .

  • darauf zu achten, ihm möglichst wenig oder gar keine zuckerhaltigen Leckerli oder Speisen zu geben,
  • zu verhindern, dass er auf Steinen (Zahnbrüche!) oder Stöckchen (Zahnfleisch-Verletzungen) herumkaut – richtig mürbes Altholz, das nicht mehr splittert, ist aber akzeptabel
  • das Benagen richtiger Knochen zu fördern (aus Rinderhaut oder Ähnlichem bestehende Kaumaterialien sind zur Zahnreinigung weniger geeignet, sondern eher als Leckerli oder Beschäftigung).

Dem alten Hund kann man zur Reinigung seines nicht mehr so guten Gebisses beispielsweise gekochte Sandknochen anbieten, die nicht ganz so hart sind, aber immer noch guten Abrieb bieten.

Bei ausgedehnten Zahnschäden, bzw. nach erfolgter Zahnsanierung sehr lückenhaftem Gebiss kann man dem Hund auch bedarfsgerecht unterschiedlich stark eingeweichtes Trockenfutter anbieten.

Unser alter Otto hatte z. B. für sein Leben gern richtig etwas zum Beißen zwischen den Zähnen, was aber im hohen Alter seine Zähne einfach nicht mehr zuließen – da war das ein guter Kompromiss. Er ging dann auch gern mal an die Näpfe der Anderen, kaute und lutschte stundenlang auf deren harten Futterstückchen herum . . .

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Körpergewicht

a) Übergewicht (häufig)

Das bei alten Hunden verbreitete Übergewicht resultiert in erster Linie aus dem Missverhältnis zwischen Bewegungsbedürfnis und Energie-, bzw. Nährstoffzufuhr. Das heißt, dass der alte Hund, wenn er ganz normal weiter frisst, die gleiche Energiemenge aufnimmt, aber weniger verbraucht. Die sich ergebende Differenz landet dann – für schlechte Zeiten – am Pöter und am Bäuchlein.

Kompliziert wird dieses Problem nicht selten durch die sehr komplexe Hund-Besitzer-Beziehung, bei der einerseits der Besitzer seinen altgewordenen Vierbeiner besonders verwöhnen möchte (was vollkommen legitim ist) und andererseits der Hund – vereinfacht ausgedrückt – mit zunehmendem Alter immer mehr Erfahrungswerte dazu hat, auf welche “Knöpfe” er bei seinem Besitzer drücken muss, um die gewünschte Leberwurst auf alle Fälle zu bekommen.

Infolge des so entstandenen Übergewichts nimmt das Bewegungsbedürfnis des Hundes weiter ab und er gerät in eine regelrechte Abwärts-Spirale, die die Entstehung einer ganzen Palette weiterer (Alters-) Beschwerden und Erkrankungen begünstigt, wie beispielsweise Diabetes, Gelenkverschleiß, Herzinsuffizienz u. a. m. und dadurch lebensverkürzend wirkt.

Selbstverständlich soll hier nicht Hartherzigkeit gegen unseren vierbeinigen Liebling gepredigt werden und man sollte auch nicht päpstlicher sein als der Papst. Aber man sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass man eine Gratwanderung schaffen muss zwischen liebevoller Zuwendung und gesundem Verwöhnen.

Unter Berücksichtigung anderer altersbedingter Organveränderungen/Funktionsverluste sollte die Reduktion der Energiemenge schwerpunktmäßig leichtverdauliche Kohlenhydrate (nicht Faserstoffe!), tw. auch Fette betreffen. Eine Reduktion der Eiweiße würde zum Abbau der Muskulatur führen. Da allerdings bei zunehmendem Alter meist die Magensäureproduktion nachlässt, deren Aufgabe Denaturalisierung und Zersetzung von Eiweißen ist, sollten diese in möglichst unveränderter Menge, aber besonders leicht verfügbarer Form angeboten werden: Fleisch, Fisch, (gekochte!) Eier und (Sauer-) Milchprodukte. Innereien, besonders Leber, sollten nicht zu häufig verfüttert werden, da insbesondere hohe Mengen des darin enthaltenen Vit. A (Vorsicht auch vor Lebertran!) im Alter sehr schlecht vertragen werden. In geringerer Dosis, beispielsweise über die Vorstufe ß-Carotin in Möhren, angeboten, ist es gut verträglich, zumal dabei das in Möhren vorhandene Pektin (auch in Tomaten und verschiedenen Früchten, z. B. Äpfeln!) besonders vorteilhaft für die Darmgesundheit (und gegen altersbedingte Darmträgheit) ist.

Um seinen alten Hund in gesunder Form zu verwöhnen, kann man beispielsweise mit wenigen Handgriffen entsprechend zusammengesetzte Hunde-Leckerli selbst herstellen, wobei die Verwendung von Haferflocken besonders vorteilhaft ist, weil sie im Vergleich zu anderen Getreidearten zu einem wesentlich moderateren Anstieg des Blutzuckers (= Energiegehalt) führen. Die Mitverwendung der Eierschalen sollte man dabei begrenzen (je nach Menge z. B. nur jedes zweite oder dritte Mal), da zu große Mengen Kalzium beim alten Hund zur Einlagerung von Flüssigkeit (Oedembildung) führen können.

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b) Untergewicht/Kachexie/Alters-Marasmus (selten)

Echtes Untergewicht ist bei alten Hunden wesentlich seltener zu finden und tritt dann meist bei ausgesprochen hochaltrigen Tieren auf.

Als ursächlich werden verschiedene Aspekte diskutiert, hauptsächlich allgemeine Alterungsprozesse der Verdauungsorgane.

Kennzeichend für diese Form der Kachexie, die auch als Alters-Marasmus bezeichnet wird, ist der Abbau des sog. Baufettes. Im Gegensatz zum Speicherfett dient das Baufett z. B. als Gleitlager oder dem Schutz und Abpolsterung der Organe gegen Lageveränderung, Verletzung, Auskühlung usw.

Wichtig zu wissen: Dieses Baufett beginnt der Körper erst anzugreifen/abzubauen, wenn praktisch alle anderen Energiespeicher (z. B. Unterhaut-Fettgewebe, aber auch in der Muskulatur gespeichertes Eiweiß) erschöpft sind! Es handelt sich dabei also um einen letztendlich lebensbedrohlichen Zustand.

Äußerlich erkennbar ist diese schwere Form des Untergewichtes daran, dass z. B. hochgezogene Hautlappen extrem dünn sind, weil das Unterhaut-Fettgewebe fehlt, und sich Skelett- und Muskelstruktur unter der Haut abzuzeichnen beginnen – Gesicht und Körper wirken faltig, spitz und eckig, der Bauch kann aufgetrieben sein und tw. treten begleitende Durchfälle auf.

Insgesamt kennzeichnen den Alters-Marasmus allgemeine Schwächezustände, schwere Müdigkeit, Beeinträchtigung von Nerven-, Herz- und anderen Organfunktionen inkl. der Immunabwehr, sowie Unterkühlung/Untertemperatur. Durch Verschiebung des Elektrolyt-Gleichgewichts ist ferner der Flüssigkeitshaushalt gestört.

Alters-Marasmus kann nicht mit dem Ziel der Genesung behandelt, sondern lediglich im Voranschreiten etwas verlangsamt und abgemildert werden mit dem Ziel, dem Hund seinen Weg zu erleichtern. Und das auch nur, wenn diese Entwicklung sehr frühzeitig erkannt wird. Realistischerweise sollte man dieses Geschehen wohl eher als langsamen, aber unaufhaltsamen Rückzug des gesamten Körpers aus dem Leben begreifen. Und respektieren.

Was kann man tun?

Man sollte darauf achten, den Appetit des Hundes zu erhalten, indem man ihm viele kleine, interessante und hochkalorische Häppchen anbietet, deren Nährstoffe besonders leicht verfügbar sind. Mein alter Otto liebte beispielsweise Sahnequark mit reichlich Honig, aber auch gedünsteten Fisch mit Kartoffelpürree, Eigelb und etwas Butter. Den im Honig enthaltenen Zucker kann man in diesem Zusammenhang getrost außer Acht lassen – Zeit zur Entwicklung behandlungsbedürftiger Zahnerkrankungen hat ein solcher Hund nicht mehr. (Klingt traurig, aber damit muss man sich abfinden.) Gekochte Eier, Hüttenkäse, püriertes Fleisch, Käse (Vollfettstufe) können den Speiseplan abrunden.

Kuhfütterung sollte man, auch wenn sie jüngeren Hunden sehr zuträglich ist, in diesem Fall absetzen, damit man nicht den Überblick über die aufgenommene Mindest-Nahrungsmenge verliert. Sollte sich der Hund nebenher noch aus den Näpfen anderer Hunde bedienen, freut man sich einfach. Ob eine Nahrungsergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen erforderlich oder noch sinnvoll ist und in welchem Umfang sie erfolgen kann/soll, kann der Tierarzt b. Bed. im Labor bestimmen lassen.

Um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden, sollte das Futter möglichst angewärmt werden, ebenso, wie auch die angebotene Flüssigkeit, die man z. B. mit Buttermilch geschmacklich und inhaltlich aufpeppen kann.

Wichtig ist, dass man den Hund gut warm hält (Mäntelchen!) und seine Energie-Ressourcen schont. Also nur sehr kleine/winzige, aber häufigere Spaziergänge. Die benötigt er zum Erhalt der Kreislauffunktion, die man noch mit kleinen, wärmenden Massagen unterstützen kann.

Sehr viel mehr kann man für diesen Hund nicht mehr tun – der Abschied ist in Sichtweite gerückt (Carpe diem!).

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Verdauungsprobleme

Die Verdauungsprobleme des alten Hundes sind in erster Linie Darmträgheit und Blähungen.

Wenn der ganze Hund nicht mehr so flott ist, macht sein Darm da keine Ausnahme! Zum Thema Übergewicht sind die wichtigsten Aspekte zur Ernährung des alten Hundes zusammengestellt. Reicht diese Ernährungsumstellung nicht aus, kann man noch zusätzliche Faserstoffe anbieten, wie z. B. mal ein rohes Möhrchen oder Kohlrabenstückchen, selbst gemachte Vollkorn (Hafer!)-Leckerli mit gemahlenen Nüssen, Mandeln oder Kokosflocken zum Knabbern (Aber dabei auch an drohendes „Hüftgold“ denken!)

Besonders vorteilhaft ist pektinreiches Gemüse und Obst (Möhren, reife Tomaten, Apfel). Reife Birnen oder Pflaumen können den Darm b. Bed. richtig auf Trab bringen, sollten aber sehr vorsichtig dosiert werden um Durchfälle zu vermeiden.

Vermehrte Blähungen entstehen dadurch, dass sich die mikrobielle Besiedelung im Darm des alten Hundes verändert. Außer der Vermeidung bekanntermaßen blähender Nahrungsmittel (z. B. Pansen, Hülsenfrüchte) und evtl. mal etwas Fenchelgemüse ins Futter zu geben, helfen da am besten eine Wäscheklammer auf der Nase und geöffnete Fenster.

Verstärkt werden können Verdauungsprobleme durch Herunterschlingen unzerkauten Futters, meist im Zusammenhang mit Zahnproblemen/-schmerzen. Ein Kontrollblick auf die “Beißerchen” schadet also nicht.

Mehrfach festgestellt habe ich, dass Hunde mit zunehmendem Alter plötzlich bestimmte, bisher gut vertragene Nahrungsmittel schlechter oder gar nicht mehr vertrugen, insbes. Rohfleisch, rohe Knochen etc. und darauf mit Durchfällen reagierten. Wenn man also “den Übeltäter” ermitteln kann, kann man ihn meist gut weglassen oder ersetzen. Bei solchen Durchfällen sollte man allerdings immer mal einen Kontrollblick auf die Analdrüsen werfen.

Probleme beim Harn- und Stuhlabsatz können bei älteren Rüden auftreten, wenn sie eine gutartige Prostatahyperplasie entwickeln, wobei Übergewicht eindeutig verstärkende Wirkung haben kann. Dann sollte man wegen der Gefahr eines möglichen Harnverhaltes den Tierarzt einschalten.

Während es in früheren Zeiten zur Behandlung der gutartigen Prostatahyperplasie nur die Möglichkeit der Kastration gab, ist dieses Problem in der Zwischenzeit sehr gut hormonell mit dem Gestagen Osateronacetat (Ypozane) behandelbar, das nicht nur bestens verträglich ist, sondern auch fast ausschließliche Wirkungen auf die Prostata hat [2017 Wehrend, Axel & Conze, Theresa]1 .

Bei übergewichtigen Rüden sollte man trotzdem unbedingt das Gewicht reduzieren und kann versuchen, die Konsistenz des Kotes weicher zu halten. Dazu geeignet sind Birnen, Pflaumen und Vollmilch, sowie weniger Knochen. (Nicht übertreiben – etwas weicher reicht normalerweise und die Analdrüsen beobachten!)

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Inkontinenz

Inkontinenz tritt hauptsächlich auf bei Kastraten, betrifft vorwiegend Hündinnen und die Blasenfunktion (Harninkontinenz).

Sie kann aber auch alters-, krankheits- (z. B. bei neurologischen Erkrankungen) oder unfallbedingt sein, Rüden und den unkontrollierten Stuhlabsatz (Stuhlinkontinenz) betreffen.

Ursachen gibt es also reichlich. Zu reichlich, um sie hier alle zu erläutern.

Entwicklung einer typischen altersbedingten Harninkontinenz:

Meist fängt es sehr dezent an. Der alte Hund schläft wesentlich tiefer als in früheren Zeiten und wenn er dann wach wird, stellt man fest, dass auf seinem Schlafdeckchen ein kleiner feuchter Fleck ist. (Das wandert dann in die Waschmaschine) Wenn er nur kurz irgendwo einschlummert, hinterlässt er keinen Flecken, sondern wirklich nur vereinzelt und im Tiefschlaf. Er meldet sich öfter, weil er ‘raus möchte und hat es dann auch sehr eilig.

Mit der Zeit finden sich die Fleckchen regelmäßiger und auch, wenn er nur kurz einschlummert. Also legt man an allen Stellen, auf die er sich gern legt, Deckchen mit einer wasserdichten Unterlage aus.

Wenn man mit ihm vor die Tür geht, schafft er es nicht bis zur nächsten Wiese, sondern beginnt bereits unterwegs in einer schicken Zick-Zack-Spur auszulaufen.

Allerspätestens jetzt wird klar, dass dieses Problem nicht vorrübergehender Natur, sondern Dauergast und die Tendenz zunehmend ist. Höchste Zeit, etwas zu unternehmen.

Früher gab es für Hunde keine Windeln und darum hatte ich selbst eine Lösung entwickelt. Allerdings würde ich diese Lösung zur Versorgung einer Harninkontinenz auch im heutigen “Zeitalter der Hundewindel” bevorzugen!

Wichtig ist nicht nur bei dieser, sondern auch bei der Versorgung mit Windeln, dass man das Fell innerhalb der Versorgung abrasiert, weil es mit dem Urin verklebt und das ist nicht nur keine Kirmes für die menschliche Nase, sondern auch ein Infektionsherd für den Hund. Bei dieser Rasur darf man keinesfalls die Haut verletzen und sollte sie anschließend gut eincremen.

Dann bekommt der Hund den Body angezogen und darin wird die Inkontinenzeinlage so plaziert, dass sie einen Umschlag bildet, in dem der Penis liegt. (Bei Hündinnen muss die Einlage natürlich ohne Umschlag und weiter hinten plaziert werden!)

Bei der Versorgung mit einer Windel könnte hier, trotz hoher Saugfähigkeit der Einlage, leicht eine sog. feuchte Kammer entstehen, die unbedingt vermieden werden muss, weil auch sie einen Infektionsherd darstellt.

Bei der Versorgung mit dem Body liegt, bzw. klebt die Einlage rel. locker im Body und ist zu den Seiten hin offen, kann also keine feuchte Kammer bilden. (Deshalb finde ich sie besser!)

Selbstverständlich muss man dem Hund auch mal Bauch und Penis waschen.

Vor dem Spaziergang wird der Body dann ausgezogen.

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Infektanfälligkeit

Im Rahmen des ganz normalen Alterungsprozesses beginnt irgendwann meist auch das Immunsystem zu schwächeln. Verstärkt werden kann das noch durch unangepasste Ernährung, insbesondere Übergewicht. Aber auch Dauerstress, häufige/ständige Überforderung und Überängstlichkeit können eine Rolle spielen.

Manche Hundehalter versuchen, die sozialen Kontakte zu anderen Hunden einzuschränken aus Sorge, der Hund könne sich dadurch leichter anstecken.

Dabei wird übersehen, dass, von individuellen Unterschieden und Bedürfnissen abgesehen, Sozialkontakte für die meisten Hunde eine enorm wichtige Bedeutung für das seelische Wohlbefinden haben und genau das spielt eine oft entscheidende Rolle bei der Infektabwehr! Eine Einschränkung der Sozialkontakte ist also eher kontraproduktiv.

Ebenfalls kontraproduktiv ist es, den Hund bereits von frühester Jugend an “in Watte zu packen”. Das Immunsystem benötigt, um gut funktionieren zu können, regelmäßiges Training. Es muss gewissermaßen in ständiger Auseinandersetzung mit den Keimen der Umgebung seine Abwehrfunktionen immer wieder üben.

Wichtig ist also, bereits beim jungen Hund das Fundament für ein gutes Immunsystem zu schaffen und ihn nicht überzubehüten.

Beim alten Hund dagegen liegt der Schwerpunkt bei guter Beobachtung auf Anzeichen von Infektionen und, je älter der Hund ist, desto zügigere Behandlung durch den Tierarzt.

Darüber hinaus sollte der Hund gegen schwere Infektionen geschützt werden. Bei Impfungen sollte eine realistische Auswahl getroffen werden und, nach Möglichkeit, bedarfsgerecht, also z. B. nach Titerbestimmung, geimpft werden. Das betrifft selbstverständlich auch die ggf. verstärkte Kontrolle auf Parasitenbefall.

Sollten sich Infekte, z. B. der Ohren, Augen usw. extrem (!) häufen, kann dies ein Hinweis sein auf bisher unbemerkte schwere Erkrankungen der Organe (z. B. Nieren) oder auch Krebserkrankungen, über die ein entsprechender Rundum-Check beim Tierarzt Klarheit verschaffen kann.

Speziell bei Hündinnen können mit zunehmendem Alter, bedingt durch hormonell ausgelöste Veränderungen des Scheidenmilieus vermehrt Harnwegsinfekte auftreten, die sich beispielsweise durch Ausfluss und/oder übermäßig häufiges Lecken bemerkbar machen können. Da solche Harnwegsinfekte immer die Gefahr des Aufsteigens und damit die Gefahr einer Gebärmutterentzündung oder gar -vereiterung (Pyometra) bergen, sollte man darauf achten. Auch Veränderungen des Zyklus können wichtige Hinweise geben. Sofern man nicht, was empfehlenswert ist, schon vorher den Zyklus der Hündin dokumentiert hat, sollte man allerspätestens jetzt damit anfangen!

Besonders berücksichtigt werden sollte dabei, dass das Risiko für Zyklusstörungen oder an einer Pyometra zu erkranken, im Rahmen der sog. Inzuchtdepression stark erhöht ist!

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Wundheilungsstörungen

Grundsätzlich verläuft die Wundheilung mit zunehmendem Alter langsamer, ohne, dass dies bereits als Wundheilungsstörung im eigentlichen Sinne zu betrachten wäre. Entscheidend ist das Ausmaß der Verzögerung.

Verzögerte Wundheilung beruht meist auf dem Zusammentreffen mehrerer verschiedener Faktoren. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist der Zustand der Haut. Ist sie dünn und trocken, also auch wenig elastisch und an der Oberfläche bereits durch ständigen Juckreiz und Kratzen vorgeschädigt, dann ist sie bereits stark mit ihrer eigenen Regeneration beschäftigt und ihre Fähigkeit zum Verschluss anderweitig entstandener Wunden reduziert. Eine guter Hautzustand beim alten Hund ist also eine wichtige Voraussetzung zur Verbesserung der Wundheilung! Gleichzeitig sind auch beim Hund im Alter die Nervenzellen in der Haut häufig reduziert und er bemerkt kleinere Verletzungen nicht mehr – das müssen wir dann übernehmen.

Ist weiteres Gewebe in der Umgebung der Wunde geschädigt, weil es beispielsweise aufgrund sich altersbedingt entwickelnder Herzinsuffizienz oder Erkrankungen wie Diabetes schlecht durchblutet ist, können sowohl Abwehrzellen gegen evtl. eingedrungene Keime, als auch die zur Wundheilung erforderlichen Nährstoffe nur schwer an den Ort des Geschehens gelangen. Auch fehlerhafte Ernährung/Übergewicht haben einen negativen Einfluss auf die Wundheilung. Je nach Ausmaß solcher Verzögerungen kann also die Wundheilung einfach etwas länger dauern oder, schlimmstenfalls, können z. B. Keime sich zu schnell oder zu stark ausbreiten und entsprechende Schäden anrichten.

Die Wundbehandlung bei einem alten Tier erfordert also zum Einen gute Hygiene und zum Anderen etwas Geduld. Sofern anderweitige Grunderkrankungen vorliegen, sollten sie natürlich entsprechend mitberücksichtigt/-behandelt werden.

Eventuell muss man beim alten Hunde zur Versorgung auch von Bagatellverletzungen antibiotische Salben einsetzen.

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Hör- und Sehfähigkeit/Grauer Star

Mit zunehmendem Alter lassen bei vielen Hunden auch die Sinne allmählich nach. Anfangs bemerken wir es oft kaum. Und der Zeitpunkt, an dem es uns auffällt, kann auch davon abhängen, wie wir unseren Hund erzogen haben und wie wir mit ihm umgehen/kommunizieren.

Je lauter man selbst mit seinem Hund spricht, desto später bemerkt man meistens, dass er schlechter hört. Wenn man dagegen häufig auch Kommandos nur im Flüsterton gibt (bei mir der Fall), dann passiert es viel früher, dass der Hund es überhört. Ich selbst kann evtl. auch sehen, bis zu welcher Distanz er das geflüsterte Kommando wahrnimmt. Auch, wenn mein Hund so erzogen ist, dass er nur einmal das Kommando bekommt und nicht fünf Mal (und mich dann nach Gutdünken einfach ignorieren kann), macht es einen Unterschied. Denn woran soll man im letzteren Fall unterscheiden, ob der Hund es nicht hört oder ignoriert? Speziell bei solchen manchmal etwas eigenbrötlerischen Dickköpfen wie den Spitzen kann das vielleicht etwas schwieriger werden, weil man bei ihnen z. B. damit rechnen muss, dass sie, obwohl sie herangerufen werden, beschließen, eben noch “zuende schnüffeln und markieren” wollen, bevor sie kommen.

Aber: Da wir Menschen und keine Maschinen sind, unterscheiden sich unsere Kommandos auch in der Tonlage. Wenn es mir sehr ernst ist, dass der Hund sofort und direkt zu mir kommt (z. B. weil Gefahr droht/ein Auto kommt), hört sich mein Kommando anders an, als wenn ich beim Wandern beispielsweise einen Seitenweg einschlage und den vorweg gelaufenen Hund dann zurück und in meine Richtung lenken will. In diesem Fall braucht er nicht wie ein Blitz direkt an meiner Seite sitzen. Ein Hund hört diesen Unterschied sehr genau. Auch ein eigenbrötlerischer Hund. Und wenn man immer noch unsicher ist, lässt sich in jedem normalen Haushalt ein passendes Gerät für den Hörtest finden: Eines der besten heißt “Kühlschranktür”, ein anderes (bei uns) “Joghurtbecher” . . .

Darauf reagieren meine Hunde selbst aus dem Tiefschlaf heraus! So lange sie keinen Hörverlust haben.

Auch die Sehfähigkeit nimmt im Alter meistens ab. Die “Erkrankung” heißt “Grauer Star” oder “Katarakt”. Dabei trübt die sog. Linse des Auges ein. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Im gewissen Rahmen ist es eine relativ normale Alterserscheinung. Bedingt durch schlechte Ernährung, bestimmte Erkrankungen (z. B. Diabetes und andere Stoffwechsel-Erkrankungen), Medikamente (Cortison), starke Lichtexposition (Pigmentstörungen des Lidrandes), aber auch angeborene Linsentrübungen und vieles mehr, kann der Graue Star aber auch früher auftreten.

Ab einem gewissen Stadium kann man diese Linsentrübung sehen.

Für Hunde, bei denen das Problem sehr früh auftritt, gibt es mittlerweile die Möglichkeit der Operation. Bei einem 5jährigen Hund kann das durchaus sinnvoll sein, vor Allem, wenn die Krankheit schnell verläuft und der Hund voraussichtlich noch 10 Jahre mit seiner Erblindung leben müsste – bei einem 12jährigen Hund hängt die Bewertung natürlich ab vom Allgemeinzustand, der Lebenserwartung, der individuellen Prognose, ggf. einer beruflichen Verwendung als Gebrauchshund (sofern er noch kein “Hunde-Rentner” ist) und nicht zuletzt wohl auch vom Geldbeutel des Besitzers.

Im ganz normalen Alltag haben Beeinträchtigungen des Hör- und Sehvermögens, je nach Ausmaß, unterschiedliche Folgen. Zum Einen kann der Hund bestimmte Gefahren und Signale aus seiner Umgebung nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr erkennen oder einordnen. Wenn er also beispielsweise springt, sollte er die Höhe des Hindernisses und damit Sprunghöhe und -weite sehen und einschätzen können. Wenn er im vollen Lauf den Baum vor sich nicht sieht…

Die Unfallgefahr ist also definitiv erhöht!

Meine Möglichkeiten der Hilfestellung als Besitzer sind dabei eingeschränkt. Einen gehörlosen Hund kann ich nicht einfach zu mir rufen.

Für den Hund können sich aus Unfällen, die er durch seine Beeinträchtigung erleidet, im günstigeren Fall nur Unsicherheiten, im schwereren Fall auch richtige Ängste oder sogar Traumata entwickeln. Selbst ganz normale Handlungen können zum ungewollten Desaster werden. So kann es beispielsweise passieren, dass man seinen Hund streicheln will, der Hund aber, weil er nicht sieht, dass es “nur” die Hand seines Besitzers ist, die auf ihn zukommt und berührt, eine Gefahr oder gar den Angriff eines Fremden befürchtet, sich erschreckt und voller Panik wegrennt oder zubeißt! Ein Missverständnis mit manchmal weitreichenden Folgen! Gerade Schreckhaftigkeit, aber auch Unsicherheit und Ängstlichkeit sind sehr häufige und typische Probleme bei Hunden mit Sinnes-Einschränkungen.

In meiner Hundehaltung hat sich dabei (aber auch erst im Nachhinein, denn anfangs hatte auch ich nie darüber nachgedacht!) als sehr hilfreich erwiesen, dass ich meine Hunde immer mit Hör- und Sichtzeichen, tw. auch weiteren zusätzlichen Signalen erzogen habe. So gibt es nicht nur das Hör-Kommando “Fuß”, sondern auch mein linker Zeigefinger zeigt zum Boden auf die erwartete Sitzposition. Ein drittes Signal ist mein Blick auf genau diese Position.

Dadurch hat der Hund, wenn er später das Gehör verliert oder erblindet, Kompensationsmöglichkeiten, indem er sich auf genau das Signal konzentriert, das er noch gut wahrnehmen kann.

Wenn man seinen Hund nicht von vornherein so erzogen hat, kann man solche weiteren Kommandosignale auch später noch gut einüben.

Sofern er nicht Hör- und Sehsinn verliert, können auf diese Weise größere Probleme i. d. R. lange oder sogar gänzlich vermieden werden. Und selbst dann versucht ein Hund sich noch zu helfen, indem er z. B. seine Nase einsetzt. (“Otto ist weg!!!“)

Wenn der Hund unsicher und ängstlich wird, kann man, wie in Ottos Fall, versuchen, ihn einfach mit etwas Zug an der Leine zu halten. So weiß er, dass sein Besitzer am anderen Ende ist und er weiß auch ungefähr, wo er sich befindet. Für etwas mehr Freiraum kann man eine Flex benutzen.

Otto allerdings lüstete es nach seiner Erfahrung absolut nicht nach weiterem Freiraum. Er schöpfte normalerweise selbst den Radius der 2-Meter-Leine nicht aus, sondern zog es meist vor, unmittelbar neben mir zu laufen, ab und zu mit der Nase mein Bein anzustupsen und sich zu vergewissern, dass ich da war. Bei einem etwas jüngeren Hund kann das durchaus anders sein.

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Kondition/Schwäche und allgemeine Unsicherheit/Ängstlichkeit

Je älter der Hund wird, desto geringer wird seine Motivation, sich zu bewegen. Das kann man allerdings sehr gut beeinflussen, indem man ihm abwechslungsreiche Angebote macht. Zu abwechslungsreich und immerzu neu darf es allerdings auch nicht sein, sonst kann es ihn schnell überfordern. Gut ist, wenn man ihm zwar täglich andere, ihm aber grundsätzlich bereits bekannte Beschäftigungen anbietet, sowie zwischendurch vielleicht auch mal etwas Neues. Dabei sollte man, je älter er wird, immer häufigere und längere Erholungspausen einplanen (Einfach mal neben Herrchen/Frauchen auf der Bank liegen, das schöne Wetter genießen, andere Leute und Hunde beobachten und sich dabei die Öhrchen kraulen lassen . . .)

Dennoch werden wir den altersbedingten Abbau von Muskelmasse nicht verhindern, sondern ihn nur durch angepasste Ernährung (viel leicht verfügbares Eiweiß, weniger Kohlenhydrate) und Bewegung (bei zu wenig Bewegung kommt es zur sog. Inaktivitäts-Atrophie: Gewebe wird zurückgebildet, weil nicht gebraucht wird) verlangsamen können. Der dadurch zwangsläufig abnehmenden Kondition kann man Rechnung tragen, indem man die Anzahl der Spaziergänge erhöht und die Dauer verringert. Da manche Hunde  im Alter auch Probleme mit ihrer Blasen- und Darmfunktion entwickeln, kommt ihnen das normalerweise sehr entgegen.

Selbst ein sehr selbstbewusster und tougher Hund bemerkt dabei sehr wohl, dass seine eigenen Kräfte allmählich nachlassen. Er ist nicht nur schwächer – er fühlt sich auch so!

Und auch wenn der Hund nicht vollkommen erblindet oder ertaubt, so lassen doch seine Fähigkeiten der Wahrnehmung im Alter grundsätzlich nach und das merkt er selbst nur zu gut.

All das kann ihn unsicher und ängstlich werden lassen und da er (im Normalfall) seinen Besitzer als Beschützer betrachtet, sucht er verstärkt nach dessen Nähe und Schutz.

Ein sehr häufiges Phänomen ist, dass ältere Hunde plötzlich Angst oder richtige Panik bei Gewittern entwickeln.

Selbst meine Susanne, die ich als jüngere Hündin zu Silvester manchmal mühsam davon abhalten musste, dicke Raketen und Kanonenschläge zu verjagen, sprang mir mit 13 Jahren bei einem aufziehenden Gewitter plötzlich völlig kopflos und außer sich auf den Schoß und versuchte regelrecht, in mich hineinzukrabbeln. Beim nächsten Gewitter war sie unter meinem Bett verschwunden und Nichts auf der Welt hätte sie da herausholen können! Ähnliche, aber nicht ganz so drastische Erlebnisse hatte ich mit Griepto, Gilla und Sofie als sie alt wurden. Andere meiner Hunde blieben davon allerdings völlig unbeeindruckt. Es ist also individuell sehr unterschiedlich.

Abgesehen von meiner unmittelbaren Nähe war es allerdings für all diese Hunde sehr hilfreich, ihnen eine “Höhle” anzubieten, z. B. einen Kennel (Transportkäfig).

Dem Ursprung nach sind Hunde ja “Höhlenbrüter” und graben sich Erdbauten. Dieses alte Erbe taucht in solchen Situationen also wieder auf und darum vermittelt ihnen ein enger und dunkler Raum (z. B. unterm Bett) das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

Da man selbst ja nicht zwangsläufig bei jedem aufziehenden Gewitter zuhause ist, kann es für den im Alter ängstlich gewordenen Hund sehr hilfreich sein, wenn man das bisherige offene Körbchen gegen einen solchen Kennel austauscht in den er sich b. Bed. zurückziehen und sicher fühlen kann.

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Ruhe- und Schlafbedürfnis

Unser alter Freund braucht auf Dauer immer mehr Zeit zur Erholung und Entspannung. Im Umgang mit jungen, noch sehr verspielten und aufgedrehten Welpen und Junghunden wird er manchmal unwirsch und macht ihnen schnell klar, dass er sich gestört fühlt und seine Ruhe haben möchte (vorwiegend bei fremden Welpen – in der “Kinderstube” des eigenen Rudels ist er i. d. R. deutlich entspannter!).

Er schläft auch länger und tiefer.

Und wenn er vorher ein starker und unabhängiger Wächter war, dem absolut Nichts über die Bewachung der Haustüre ging, so kann er sich nun am Besten erholen und entspannen in der unmittelbaren Nähe seines Besitzers, wo er, wenn er zwischendurch kurz wach wird, mal eben ein Auge aufmacht und sich blinzelnd vergewissert, dass man noch bei ihm ist und ihn beschützt.

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Herzinsuffizienz/Herzschwäche/Durchblutungsstörungen/Kreislaufprobleme

Die Herzschwäche ist sicherlich die Alterserkrankung schlechthin. Schließlich ist der Herzmuskel, neben der Atemmuskulatur, der während des gesamten Lebens meistgefordertste Muskel und irgendwann macht er dann halt mal schlapp.

Beschleunigt werden kann die Entwicklung einer Herzinsuffizienz durch körperliche Über-, aber auch Unterforderung, z. B. im Rahmen des Hundesports (oder auch nicht). Wenn also ein Hund, dessen Rasse nicht für Ausdauersport gezüchtet wurde, damit aber beschäftigt wird, wird sein Herz-Kreislaufsystem und die Anpassungsfähigkeit des Herzens ständig überfordert (z. B. ein Spitz, der ständig – nicht vereinzelt – am Fahrrad laufen muss). Wird dagegen ein Hund, der für bestimmte sportliche Höchst- oder Dauerleistungen gezüchtet wurde, wie etwa ein Schlittenhund, Windhund oder Dalmatiner, nicht entsprechend ausgelastet, dann wird das ihm angezüchtete „Sportlerherz“ unterfordert und das Eigenversorgungssystem des Herzens – die Herzkranzgefäße – kollabiert, bzw. kann seine Funktion nicht angemessen erfüllen.

(Sicherlich einer der Aspekte, an dem sich die lebensverkürzenden Auswirkungen der heutigen „Unsitte“, sich einen Hund entsprechend der eigenen optischen/modischen Vorlieben anzuschaffen und nicht seiner rassespezifischen Eigenschaften entsprechend zu halten, nur allzu gut verdeutlichen lassen!!!)

Symptome:

  • Schwäche/reduzierte Belastbarkeit
  • (Herz-) Husten
  • Appetitlosigkeit/Gewichtsverlust
  • Wasseransammlungen im Gewebe/Oedeme
  • Kreislaufkollaps/Ohnmacht
  • Atemnot

Je früher die Herzschwäche erkannt und behandelt wird, desto älter kann der Hund damit werden.

Ein Grund mehr, den älteren Hund beim Tierarzt durchchecken zu lassen, denn wo man äußerlich als Laie noch gar keine Veränderung bemerkt, offenbart sich die Herzschwäche dem Tierarzt bereits in Form sog. Herzgeräusche.

Inzwischen kann man die Herzinsuffizienz auch medikamentös relativ gut behandeln und das sollte man unbedingt in Anspruch nehmen!

Man kann sie nicht wegzaubern, aber doch den Verlauf oft wesentlich verlangsamen und das spielt insofern eine wichtige Rolle, als dass sich aus dieser Erkrankung erhöhte Risiken für andere Krankheiten, vor allem für den Schlaganfall, ergeben können.

Kreislaufzusammenbrüche können, bei entsprechender Ausprägung, zum akuten Nierenversagen führen.

Bei der Herzinsuffizienz ist es wichtig, den Hund in körperlicher Hinsicht weder zu über-, noch zu unterfordern, denn Beides ist dem Hund abträglich.

Um das für den jeweiligen Hund möglichst optimale Maß zu treffen, sollte man sich, nach entsprechenden Untersuchungen, vom Tierarzt beraten lassen.

Eine gute Möglichkeit zur Unterstützung des alten Hundes ist die Zugabe gekochter Brennesseln einmal wöchentlich zum Futter. Sie wirken herz-kreislauf-unterstützend, blutdrucksenkend und antientzündlich, insbesondere auch bei Gelenkentzündungen und -erkrankungen.

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Neurologische Ausfälle

a) Schlaganfall

Ein bei Hunden gar nicht so seltenes Problem im Alter ist der Schlaganfall. Meine Susanne hatte 3 Schlaganfälle, Banja und Griepto je einen.

Einer der Gründe dafür ist eine andere typische Alterserkrankung – die Herzinsuffizienz. Dabei kommt es aufgrund der verschlechterten Herzfunktion zu Verwirbelungen in der Herzkammer und den großen Blutgefäßen, die dazu führen können, dass sich kleine Blutgerinnsel bilden, die ins Gehirn transportiert werden und dort Blutgefäße verstopfen. Dadurch können Teile des Gehirns nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und sterben ab.

Eine andere, meist schwerer verlaufende Form des Schlaganfalls kann entstehen durch Bluthochdruck, der Adern im Gehirn zum Platzen, bzw. Zerreißen bringt. Auch dadurch werden Teile des Gehirns nicht mehr versorgt. Gleichzeitig kann durch das einsickernde Blut der Druck auf das umliegende Hirngewebe so sehr ansteigen, dass es regelrecht zerquetscht wird.

Die Anzeichen für einen Schlaganfall treten in unterschiedlicher Kombination und Ausprägung, i. d. R. sehr plötzlich auf.

  • Schiefstellung des Kopfes, oft in Verbindung mit
  • Sehstörungen und
  • unkontrolliert seitlichem Schlagen der Augen (sog. Nystagmus – Anzeichen für erhöhten Druck im Gehirn).
  • Gleichgewichtsstörungen und ein- oder beidseitige Lähmungserscheinungen (unsicherer, taumelnder Gang, manchmal drehen die Hunde sich auch oder klappen zusammen, rappeln sich wieder auf)
  • u. U. auch Krämpfe
  • Schwäche oder Teilnahmslosigkeit, manchmal auch Desorientiertheit,
  • Erbrechen,
  • oft auch unkontrollierter Absatz von Urin und Kot.

Das Allerwichtigste ist, den zwar meist desorientierten, aber gerade darum oft auch sehr aufgeregten und ängstlichen Hund erst einmal zu beruhigen! (Auch, wenn man selbst sehr ängstlich und besorgt ist – der Hund sollte das nicht mitbekommen!!!) Er sollte dann gut und verletzungssicher (z. B. bei Krämpfen) gelagert werden (wenn es nicht zu heiß ist in eine Decke). Wenn es draußen passiert (ist bei mir zwei Mal vorgekommen), den Hund sofort nach Hause tragen oder sich von jemandem abholen lassen.

Anschließend muss der Hund – möglichst nach telefonischer Voranmeldung (Notfall!!!) – auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt, besser noch in eine Klinik (die haben mittlerweile da schon wirklich gute Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten!).

Auch, wenn inzwischen viele Tierheilpraktiker dieses Thema für sich entdeckt haben – das ist m. E. nicht “ihr Revier”!!!

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich von jemand Anderem fahren lassen und den Hund auf den Schoß nehmen, damit man ihn weiter beruhigen kann.

Die Behandlung richtet sich dann nach der erhobenen Diagnose.

Wichtig zu wissen:

1. Es gibt ähnlich erscheinende Erkrankungen (z. B. Hirntumor, Vestibularsyndrom) und darum muss der Hund wirklich gut untersucht werden!

2. Es gibt natürlich schwere Verläufe, aber relativ häufig heilt der Schlaganfall beim Hund sogar folgenlos oder mit nur geringen Folgen aus!

Bei meinen eigenen Hunden verliefen von 5 Fällen einer schwer (Griepto), bei Banja blieben keinerlei Beeinträchtigungen zurück und bei Susanne erst nach dem 3. Schlaganfall eine nur gelegentlich auftretende Blasenlähmung (“Überlaufblase”), die aber gut behandelbar war.

Es muss einem also, trotz Notfall, nicht gleich das Herz in die Hose rutschen!

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b) Demenz

Auch Hunde können dement werden. Wie der Verlauf und der dadurch entstehende Leidensdruck im Einzelfall ist, ist allerdings nur zum Teil von uns beeinflussbar. Wenn, wie das bei meinem Otto der Fall war, noch eine vollständige Erblindung und Ertaubung dazukommt, ist das natürlich eine sehr ungünstige Kombination, bei der sich die Probleme unschön aufsummieren. Aber nicht immer treffen ja mehrere so problematische Dinge zusammen und selbst bei Otto war noch über einen gewissen Zeitraum eine – aus meiner Sicht – akzeptable Lebensqualität möglich.

Die Symptome der Demenz können nicht nur sehr unterschiedlich sein, sondern lassen sich auch nicht immer eindeutig zuordnen, weil sie z. T. auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen oder im Rahmen des ganz normalen Alterungsprozesses auftreten können. Da ist mitunter etwas Detektivarbeit gefragt und man muss manchmal erst – gedanklich – ein paar Schritte zurücktreten und sich das Gesamtbild ansehen, damit man überhaupt den Zusammenhang erkennt.

Zum Umgang mit der Demenz möchte ich mir noch eine Anmerkung erlauben:

Im Gegensatz zu menschlichen Angehörigen von Demenzkranken, die sich oft sehr schwer tun, unglücklich und mutlos reagieren, gehen im Rudel lebende Hunde unglaublich liebevoll, umsichtig und souverän damit um und das tut dem dementen Rudelmitglied in jeder Hinsicht nur gut! Vielleicht sollten wir uns daran ein Beispiel nehmen.

a) Körperliche Hinweise:

1. Unsicherer, manchmal schwankender Gang, häufiger auch Stürze oder Laufen vor Gegenstände/Hindernisse, “Tappsigkeit”

Hier kommen als Ursachen, die man erst einmal kontrollieren sollte, auch in Betracht:

  • eingetretene Steinchen oder Pfotenverletzungen,
  • zu lange oder schiefe Krallen,
  • Sehstörungen, Grauer Star
  • degenerative (Gelenk-) Erkrankungen,
  • Herz-Kreislaufprobleme
  • evtl. leichter Schlaganfall

2. Harn- und/oder Stuhlinkontinenz

. . . kann als eigenständiges, rein körperlich (z. B. hormonell) bedingtes Problem, als Kastrationsfolge oder auch alterungsbedingt, sowie im Zusammenhang mit (ebenfalls altersbedingten) Verdauungsproblemen auftreten. Es kann infolge eines Schlaganfalls, Bandscheibenvorfalls oder im Zusammenhang mit einer evtl. vorliegenden Epilepsie entstehen.

Es kann aber auch auf – im Rahmen einer Demenz entwickelten – Vergesslichkeit (Wann und wo erledigt man seine “Geschäftchen”?) oder Desorientierung (Wo bin ich jetzt?) beruhen.

b) Verhaltensänderungen/-auffälligkeiten

  • Unruhe, Ziel- und orientierungsloses, “suchendes” Herumlaufen (kann auch auftreten bei Schilddrüsen-Überfunktion, Gewitterangst, läufigen Hündinnen)

aber auch

  • Teilnahmslosigkeit, Rückzug, Sich-Verkriechen (z. B. keine Reaktion, wenn man die Leine nimmt), kann auch auftreten bei Schilddrüsen-Unterfunktion oder Niereninsuffizienz, beeinträchtigte Sinnesfunktion.
  • in der Gegend herumstehen “wie bestellt und nicht abgeholt”
  • hemmungsloses Fressen “bis zum Platzen” (kann auch auftreten aufgrund Schilddrüsen-Überfunktion)

aber auch

  • Appetitlosigkeit, Nahrungsverweigerung (kann auch bedingt sein durch Zahnschmerzen, Verdauungsprobleme, Niereninsuffizienz, Schilddrüsen-Unterfunktion)
  • (scheinbar) grundlose Aggressivität, tritt auch auf bei (Zahn-, Gelenk-) Schmerzen, Schreckhaftigkeit aufgrund von Wahrnehmungsstörungen (Taubheit, Blindheit), Schilddrüsen-Überfunktion, Autoimmune Thyreoiditis (Morbus Hashimoto), Epilepsie, Cocker-/Retrieverwut
  • Verirren in der eigenen Wohnung, z. B. aus einer Zimmerecke nicht herausfinden
  • verlangsamte Reaktionen (Schutzreflexe!, Stürze!)
  • “unpassendes” Bellen (ggf. stundenlang), Jaulen, Winseln
  • (unbegründete) Angstzustände

Was kann man tun?

Im Grunde genommen nur wenig.

Man kann, sofern nicht schon vorhanden, evtl. (!!!) noch versuchen, dem Hund bestimmte Routinen anzubieten, also möglichst viele Aktivitäten “nach Schema F” und sollte nicht unbedingt seine Wohnung umräumen. Auf alle Fälle sollte man das Fress- und Trinkverhalten im Auge behalten: bei hemmungslosem Fressen rationieren, bei Futterverweigerung evtl. viele kleine appetitliche Häppchen, bei schlechtem Trinkverhalten kann man das Wasser geschmacklich aufpeppen, z. B. mit einem Schuss Buttermilch.

Bei Spaziergängen sollte der Hund keinesfalls abgeleint werden. Wenn er sich zuhause oft verirrt, kann (nicht “muss”!) es u. U. gut sein, ihn auch dort – phasenweise – anzuleinen und das andere Leinenende z. B. am eigenen Gürtel festzumachen. So ist er immer dabei und das kann ihm evtl. seine Angst nehmen. Viel Körperkontakt – Hunde untereinander lösen das mit sog. Kontaktliegen.

Im Wesentlichen kommt es aber m. E. auf zwei Dinge an:

1. darf man, bei aller Fürsorge, nicht die Frage aus dem Auge verlieren, ob der Hund noch eine angemessene Lebensqualität hat (oder man ihn womöglich aufgrund eigener Verlustängste regelrecht “konserviert”) und

2. man selbst noch angemessene Lebensqualität hat. Man sollte sich auch selbst nicht überfordern (z. B. bei Inkontinenz)!!! Egal, was andere Leute einem vielleicht einzureden versuchen.

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Arthrose – degenerative Gelenk-, Bindegewebs- und Sehnenerkrankungen

Neben der Herzinsuffizienz gehören die degenerativen Gelenkerkrankungen/Arthrosen wohl zum Standard-Repertoire der Alterserkrankungen.

Dabei steht im Vordergrund die Zerstörung/Abnutzung, bzw. Degeneration des Gelenkknorpels. Aber auch Zubildungen an den Knochenenden, z. B. Spondylosen (anfangs knorpelige, später knöcherne Spangen entlang der Wirbelsäule, oft bei zu kurz gezüchteten Rücken), Entzündungen der Schleimbeutel (produzieren die Gelenkflüssigkeit), der Gelenkbänder oder Sehnen werden dazugerechnet.

Davon betroffen sein können fast alle Gelenke, wobei angezüchtete, aber auch erworbene Deformationen, rassespezifische Prädispositionen (z. B. HD, ED, PL) und Fehlstellungen, sowie Fehl- und Überbelastungen (z. B. Hundesport mit für diesen speziellen Sport ungeeigneten Rassen) eine entscheidende Bedeutung als begünstigende Faktoren haben.

Auch, wenn der exakte Entstehungszusammenhang noch nicht in jeder Hinsicht endgültig geklärt ist, so ist der  tatsächliche Zusammenhang zwischen Kastration und Arthrosen und Bänderabrissen (insbes. Kreuzbandrissen), die ebenfalls hierzu gerechnet werden, erwiesen. Diskutiert werden dabei z. B. hormonelle Hintergründe, die u. A. zum verspäteten Verschluss der Wachstumsfugen führen, aber auch allgemein die Ausbildung der Gelenkstrukturen verändern.

Bei allen Hunden gleichermaßen fördert Übergewicht die Entstehung von Arthrosen – insbes. beim alten Hund führen zu lange und/oder schiefe Krallen zu Fehlbelastungen und Fehlstellungen.

Symptome

  • Bewegungsunlust
  • Lahmheit
  • “Morgensteifigkeit”, Schwierigkeiten beim Aufstehen
  • bisher nicht gezeigtes Verweigern von Treppen und Sprüngen (z. B. ins Auto oder heraus)
  • Bevorzugung warmer und weicher Liegeplätze
  • Lecken, Knabbern und Benagen schmerzender Gelenke oder Bereiche
  • evtl. Aggressivität bei Berührung betroffener Gelenke

So verweigerte beispielsweise mein Griepto, der eine schwere nutritive (durch falsche Fütterung im Welpenalter erworbene) HD hatte, im Winter fast generell unsere letzte Abendrunde, weil die nächtliche Kälte ihm dann trotz Schmerztherapie zu starke Schmerzen bereitete.

Wichtigste Aspekte zur Unterstützung sind also die Vermeidung oder Reduktion von Übergewicht und gute Krallenpflege.

In Absprache mit dem Tierarzt sollte eine Schmerztherapie durchgeführt werden, am besten nach Schema. “Nach Schema” bedeutet, dass man das Schmerzmittel nicht verabreicht, wenn der Hund Schmerzen bekommt, sondern nach einem festgelegten Zeitplan. Dadurch entwickeln sich kein sog. Schmerzspitzen, die eine höhere Dosierung der Medikamente (und damit auch stärkere Nebenwirkungen) erfordern und auch den Leidensdruck des Hundes erhöhen würde.

Da der Hund unter der Schmerzmedikation ggf. wieder Treppen steigen und springen würde, sollte man das als Halter unterbinden, sondern ihn stattdessen, falls erforderlich heben, bzw. tragen. Für größere Hunde gibt es z. B. fürs Auto entsprechende Rampen.

Im Handel werden verschiedene Mittel angeboten, die die Beschwerden lindern sollen, z. B. Omega-3-Fettsäuren/Fischöl, Extrakte der Grünlippmuschel oder Teufelskralle. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist allerdings nicht erwiesen!

Darüber hinaus kann man dem Hund ein möglichst weiches Lager, evtl. auch mit einer Wärmedecke anbieten (falls er das mag und annimmt – gerade Spitzen ist das nämlich manchmal zu warm!)

Sofern die Schmerzmedikation gut greift, kann man auch leichte, ggf. wärmende Massagen (z. B. bei Morgensteifigkeit) anbieten, die die Durchblutung anregen, Verspannungen lösen und die Muskulatur lockern. Die sind auch gut für die Seele! Im Sommer kann Schwimmen und Laufen im Wasser, bzw. entsprechende Physiotherapie erfolgversprechend sein.

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Last, but not least . . .

. . . können natürlich beim alten Hund, wie in jedem anderen Lebensabschnitt auch, noch diverse Erkrankungen auftreten, wie Diabetes mellitus (gerade bei Übergewicht), Schilddrüsen-, Nieren- und andere Krankheiten. Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, ab und an einen entsprechenden Rundum-Check beim Tierarzt zu vereinbaren, bei dem dann auch die Blutwerte mal kontrolliert werden usw.

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Zusammenfassung

Wichtig und gut für den alten Hund ist

  • häufigere Körperpflege (mit Bodycheck)
  • auf Gewicht und ausgewogene/angepasste Ernährung achten – unbedingt in Absprache mit dem und unter Kontrolle durch den Tierarzt!!!2
  • altersgemäß angepasste Beschäftigung
  • ihn körperlich weder zu unter-, noch zu überfordern (Unterforderung leistet z. B. Muskelabbau und Kreislaufproblemen Vorschub)
  • sein gesteigertes Ruhebedürfnis berücksichtigen/Pausen einplanen
  • öfter mal eine kleine Massage (verwöhnt auch, macht aber nicht dick!)
  • auf Verhaltensänderungen achten (Schmerzsignale, Angst)
  • regelmäßige Tierarzt-Kontrolle (Zähne!!!) und Beratung

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Die Angaben mit vorangestellter Jahreszahl beziehen sich auf wissenschaftliche Publikationen, die mit vorangestelltem Namen des Autors/der Autoren/Herausgebers auf Bücher und sind unter dem jeweiligen Link zu finden.

Weitere Publikationen finden Sie in der Infothek unter dem Menü “Service”

  1. 2017 Wehrend, Axel & Conze, Theresa, Medikamentöse Beeinflussung der Reproduktion beim Rüden, in:
    LBH: 9. Leipziger Tierärztekongress Band 1 210, S. 209 ↩︎
  2. Viel zu viele Tierbesitzer experimentieren in Anlehnung an Werbeversprechen der Futtermittelindustrie oder auf Anregung/Anleitung selbsternannter Experten mit manchmal mehr als fragwürdiger “Ausbildung” in Eigenregie gemäß dem Satz “Viel hilft viel!” drauflos – mit teilweise fatalen Ergebnissen. Denn auch Über- und Fehlversorgung mit bestimmten Nährstoffen kann schwerwiegende gesundheitliche Störungen hervorrufen. Eine meist an menschlichen Richtlinien orientierte Ernährung ist nicht grundsätzlich auch für den Hund zuträglich. Beispielsweise ist der Mensch zwingend auf die Aufnahme von Vit. C angewiesen – der Hund kann es selbst synthetisieren (und trotzdem können ihm Orangen oder Kiwi natürlich schmecken!). Und diverse, für den Menschen sogar sehr gesunde, Lebensmittel sind für den Hund ungesund oder sogar giftig. Die dauerhafte Substitution bestimmter Nährstoffe sollte also über tierärztliche Laboruntersuchungen abgesichert und kontrolliert werden! – Literatur:  Zentek, Jürgen (begründet von Helmut Meyer), Ernährung des Hundes, Grundlagen – Fütterung – Diätetik, 8. aktualisierte Auflage, Enke-Verlag in Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart, 2016, ISBN 978-3-13-220461-4!!! ↩︎