Brennesseln waren in früheren Zeiten auch von Menschen gern genutztes und gesundes Wildgemüse. Geschmacklich sind gekochte Brennesseln in etwa vergleichbar mit Spinat. Sie wirken leicht harntreibend, anti-entzündlich [1999 Sass, Wolfgang]1, blutdrucksenkend und herz-kreislauf-schonend.
Sofern man die Brennesseln nicht gerade mitten in der Stadt oder neben Straßen erntet, wo sie mit Umweltgiften belastet sind (Achtung – auch neben Feldern mit konventioneller Landwirtschaft können sie mit Pestiziden belastet sein!), kann man sie für sich selbst und die Hunde als kostenloses und vorzügliches Bio-Gemüse fast ganzjährig beinahe von jedem Spaziergang mitbringen. Dabei pflückt man natürlich nur die oberen zarten Blättchen. Wenn man beim Anfassen die Finger von der Stängelseite zur Spitze, bzw. am Stängel von unten nach oben bewegt, brennen sie auch nicht. Dabei sollte man darauf achten, sie vor der Blüte zu ernten. Da Brennesseln aber praktisch das ganze Jahr über wachsen und auch blühen, kann man auch ganzjährig welche finden, die noch nicht blühen.
Wichtig:
Man sollte sich den Standort der geernteten Pflanzen merken! Je nach Standort kann der Eisengehalt der Pflanzen sehr hoch werden und obwohl ein hoher Eisengehalt prinzipiell erwünscht ist, kann er, wenn er allzu hoch wird, bei empfindlichen Hunden (oder Menschen) auch zu Verdauungsproblemen führen, wie sie auch von anderen Eisenpräparaten bekannt sind. Hat man also mal solche Brennesseln “erwischt”, sollte man sie zukünftig von anderen Standorten sammeln.
Die Blüten der Brennessel kann man, leicht angeröstet, übers Futter und, beim Menschen über die Suppe oder den Salat, streuen.
Man kann sie sehr gut als Vorrat zubereiten. Für den eigenen Verzehr kann man die Brennesseln, am Besten nach dem Auftauen und direkt vor dem Verzehr, noch würzen.

1. Gewaschene und abgestreifte Brennessel-Blätter mit wenig Wasser in einen Topf geben

2. Kochen, bis die Blätter zusammenfallen

3. Gekochte Blätter abkühlen lassen und kleinschneiden

4. Kleingeschnittene Brennesselblätter in Eiswürfelbehälter füllen

5. Fertig gefrorene Brennessel-Würfel in Tüten packen und beschriften.
Auf diese Weise kann man das tiefgekühlte Gemüse jederzeit bedarfsgerecht portionieren und zur Abwechslung z. B. mal ein oder zwei Würfelchen auftauen und unters Futter mischen.
Für Hund und Mensch lecker auch mit gekochtem und gehacktem Ei oder als Sülzchen.
Bei einem gesunden Hund sollte man, um eine Überversorgung mit Eisen und übermäßig harntreibende Wirkung zu vermeiden (auch gute Sachen können im Übermaß schaden!), nicht mehr als einmal wöchentlich Brennesseln anbieten – bei herz-kreislaufkranken Hunden darf es auch zweimal wöchentlich sein.
Nicht bekommen sollten es Hunde mit bestehenden Ödemen!
- 1999 Sass, Wolfgang, Rheumatherapie: Brennesselextrakt hemmt Zytokine, Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 26, 2. Juli 1999, S. A-1792 ↩︎