(Walther) Llywellynn von Kauthen Ruh

Spitzname: „Männe”

Nein! Ohne großen Spitz geht’s hier nicht!

September 2021 – Llywellynns Einzug

Die Sache war also beschlossen und nach einer gefühlten Ewigkeit ohne Großspitz an meiner Seite ist am 9. September 2021 endlich wieder ein kleiner schwarzer Racker hier eingezogen.

Ich gebe zu, dass ich persönlich bei den Wesenseigenschaften eines Deutschen Spitzes zu keinerlei Kompromissen bereit bin. Natürlich darf er auch gut aussehen, aber der schönste Spitz dürfte nicht hier einziehen, wenn er jagt oder Everybodys Darling ist. Auch wäre ich bereit gewesen, einem ordentlichen Spitzerich aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu bieten. Aber leider werden dort nur noch genital verstümmelte Tiere vermittelt und so lange sich Leute finden, die solche Tiere aufnehmen, werden diese Verstümmelungen nicht aufhören.

Llywellynn bringt also mehr mit als nur gutes Aussehen. Sein Name (in phonetischer Schrift: luˈɛlɪn) ist keltischen Ursprungs und bedeutet „Anführer“. Da er aber aus dem W-Wurf ist, hat er auch den alten germanischen Namen Walther (= Herrscher, abgeleitet von waltan = walten, herrschen und heri = das Heer, der Krieger). Möge er seinem Namen Ehre machen.

Er ist ein kleines Energiebündel mit erstaunlicher Kondition und sehr keck und aufmerksam. Bereits am 3. Tag fand er unsere Haustür selbständig wieder, spurtet die 6 Treppenstufen hoch und heute (4. Tag) war der erste Tag, an dem auch kein „Malheur“ mehr passiert ist. Er macht sich einen Gaudi daraus, die Sofie am Halsband zu packen und spazieren zu führen, hat schon die ersten zwei- und vierbeinigen Bekanntschaften geschlossen und auch sonst, wie jeder Welpe, allerlei Unfug im Köpfchen. Inzwischen ist Llywellynn 3 Monate alt, hat die Öhrchen gespitzt und ist der alten Sofie über den Kopf gewachsen. Seine Herkunft aus dem Garten- und Landschaftsbau kann er nicht verheimlichen.

Aber neben allen Formen der Körperertüchtigung liebt er auch diverse Spielchen für den Kopf und wenn ich die dann zwischendurch hochstelle, z.B. auf den Schaukelstuhl – na, dann spielt er halt alleine weiter!

Die Fußstütze unter meinem Schreibtisch hat er inzwischen zur Wippe umfunktioniert und unterstützt das Söffken – zu ihrem Leidwesen – nach Kräften beim Fellwechsel.

Als das Söffken zur Zahnreinigung musste und wegen der dazu nötigen Narkose vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag beim Tierarzt war, ist dem frechen Lümmel wohl klar geworden, was er an seiner (neuen) Omi hat. Er war vollkommen von der Rolle und hat sich vor lauter Freude kaum noch eingekriegt, als wir sie wieder abholen konnten. Zwei ordentliche Nasenstüber als Antwort auf seine Mackerei haben auch nicht ihre Wirkung verfehlt und so genießt und erwiedert er inzwischen Söffkens Schmuse-Einheiten.

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Oktober 2021 – Das Abenteuer ruft!

Eine kleine Wanderung durch das Naturschutzgebiet Mühlenbruch mit vielen netten Hundebegegnungen fand der kleine Wildfang superspannend.

. . . auf dicke Baumstümpfe, . . .

… und auch mal ein kleines Päuschen im Grünen haben so richtig Spaß gemacht.

Klettern auf umgestürzten Baumriesen, . . .

. . . Buddeln natürlich . . .

31.09./01.10.2022 – Finster . . .

Inzwischen kommt nun auch der Jungspund mit auf meine geliebten Nachtwanderungen, die ich mit Rücksicht auf sein zartes Alter noch recht kurz gestalte und nicht allzu spät mache.

Aber bereits jetzt zeigt er seine enorme Wachsamkeit gerade nachts und wenn uns dabei unversehens jemand über den Weg läuft, wird der mit erstaunlich tiefer Stimme sehr böse angegrummelt. Kommt er uns zu nahe, dann wird der kleine Kerl richtig wütend. Wenn da irgendwer im Dunkeln herumwuselt und ich noch weder etwas sehe, noch höre, bleibt er sofort stehen, beobachtet und spitzt die Öhrchen. Er zeigt also schon deutlich, was in ihm steckt und dass er die gesamte Palette des Spitzes vom begeisterungsfähigen Entdecker und fröhlichen Clown bis zum selbstbewussten und ernst zu nehmenden Wächter mitbringt.

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November 2021 – Advent in Sicht

Inzwischen steht Weihnachten vor der Tür, der kleine Mann ist mehr als 10 cm gewachsen und mit 43 cm schon ein richtig großer Kerl geworden. Natürlich hat er immer noch, wie man bei uns sagt, den Schalk im Nacken sitzen, aber er hat auch viel gelernt. So ist es inzwischen für ihn selbstverständlich, sich sein Trockenfutter in gewünschter Menge aus dem Futterautomaten zu holen. Denn wie alle meine Hunde (außer Pepper und Sofie) darf er so viel fressen wie er will. Hat er mal weniger oder gar keinen Appetit, weil ihn seine neuen Zähnchen gerade ärgern, futtert er halt weniger – hat er später Hunger, holt er sich, was er mag und braucht (Sofie könnte – rein theoretisch – auch da futtern, ist aber zu faul, den Hebel zu drücken). Nebenher kann er neue und alte Beißerchen wahlweise mit frischen oder getrockneten Knochen putzen und es gibt Quark, Obst und Gemüse der Saison, oder zur Abwechslung werden mal Bananenstücke im Kong serviert. Ganz besonders närrisch ist er auf Wal- und Erdnüsse. Mit denen kann man nicht nur wunderbar herumkullern, sondern sie anschließend auch knacken und auffuttern.

Der Babyplüsch schwindet zusehends und wird durch längeres Hochglanzfell ersetzt, am Steert werden die Haare immer länger. Seine Stimme ist sehr variabel und reicht von hohem neckischen Hundebaby-Krähen bis zu einer inzwischen auch sehr kräftigen und tiefen Stimme.

Ein Laufband, das ich selbst habe, damit ich im Hochsommer bei extremer Hitze auch nachts, in gut klimatisierter Umgebung ein wenig trainieren kann, probiert er gerade aus. So kann er das dann ebenfalls nutzen – wenn sie auch unsere nächtlichen Spaziergänge mit immer neuen und spannenden Entdeckungen nicht ausgleichen können oder sollen.

Besonders lustig ist, dass er, als erster all meiner Rüden, auf die Idee gekommen ist, sich seinen Schniepel im Stehen zu putzen. Zwar hat er anfangs dabei mit sich selbst ganz schön gekämpft und ich habe angesichts seiner Verrenkungen Tränen gelacht, aber inzwischen ist das für ihn schon ganz normal geworden und man sieht, dass er erstaunlich gelenkig ist.

Hatte ich eigentlich irgendwo schon erwähnt, dass Spitze diebisch sind?

Llywellynn entpuppt sich inzwischen als wahrer Meisterdieb! Er toppt alle Spitze, die ich bisher hatte und unter denen waren Griepto und Susanne auch schon nicht schlecht. Nur den Kater Richard hat er bislang noch nicht in den Schatten gestellt – der hatte mir mal einen heißen und vollen 6-Liter-Schmortopf mit Rinderbraten vom Ofen geschoben, weil er den Deckel, den ich logischerweise draufgelegt hatte, nicht herunterbekam. Und einem Kater macht es ja herzlich wenig aus, den leckeren Rinderbraten auch vom Boden zu futtern…

Llywellynn weiß also jetzt nicht nur, wo die Schalen mit Nüssen normalerweise gestanden haben (stehen jetzt oben auf dem Schrank), sondern er betrachtet die ganze Küche (um nicht zu sagen die ganze Wohnung) als seine persönliche Lebensmittelabteilung. Da er ja nicht gerade klein ist und inzwischen auch schon ziemlich sprunggewaltig, sind Eier, die auf dem Tisch zum Backen bereitgelegt wurden, spurlos verschwunden, sobald man sie für 2 Sekunden aus den Augen lässt. Möhren, die er auch gern mag, angelt er sich sogar aus dem Topf und wenn ich ein Glas Apfelsaft oder Buttermilch trinken möchte, ist es ratsam, es in der Hand zu behalten. Wenn Gläser auf dem Tisch stehen, fährt Llywellynn mal schnell mit seiner Schlabberzunge durch. Beim Essen von Butterbroten oder auch Bananen ist es ratsam, den jungen Mann nicht näher als max. 1 Meter heranzulassen, sonst zieht er einem blitzschnell die Stulle aus den Fingern und rennt damit weg, bevor man überhaupt zum Schimpfen kommt. Nur den Kühlschrank bekommt er noch nicht auf. Aber ich vermute, das ist nur eine Frage der Zeit. Tztztztztz….  🙄

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Januar 2022 – Langeweile? Was ist das?

Nachdem wir jetzt wegen der Corona-Pandemie ziemlich lange praktisch nur nachts unterwegs waren und es nicht wirklich einfach ist, einen schwarzen Hund nachts zu fotografieren, haben wir uns heute ausnahmsweise mal tagsüber auf den Weg gemacht. So sieht der junge Mann inzwischen aus.

Inzwischen ist er eindrucksvolle 47 cm groß und der schnuckelige Babyplüsch musste einem ordentlichen Spitzpelz weichen, bis auf die letzten Backenzähne, die natürlich noch etwas Zeit haben, beißt er sich inzwischen mit weniger spitzen, dafür aber umso größeren Zähnen durch.

Nachdem das kleine Söffken inzwischen läufig war, hat er sich dafür entschieden, sich nun endgültig nicht mehr nach Buben-Art zum Pinkeln hinzusetzen, sondern als richtiger Hunde-Mann immer das Beinchen zu heben. (Nur mit der Treffsicherheit hapert es noch, da erwischt er öfter mal die eigenen Vorderpfoten – muss halt Alles erst mal geübt werden.)

Als er kam, war er noch ein bisschen kleiner als das Söffken – inzwischen sieht das allerdings etwas anders aus . . .

Sein neuestes Schelmenstück:
Hund suche sich irgendein Stück Papier (von der Klorolle gezogen oder eine achtlos auf den Tisch gelegte Reklame tut’s auch). Dieses wird dann in knapp menschenhandgroße Stücke zerlegt und ordentlich eingespeichelt. Nachdem hund dann aus Papier und Spucke ein kleines Kügelchen oder auch “Würstchen” geformt hat, sucht er sich ein passendes Opfer, das dann schwungvoll damit beworfen wird. Vor allem Menschen, die nicht damit rechnen, von so einer matschigen Papierkugel getroffen zu werden, kann man damit wunderbar erschrecken!
Abwandlung: Hund schleicht sich von hinten an einen Menschen an, stupst eine Hand an, die daraufhin vom Menschen meist willig und fast automatisch geöffnet wird und plaziert dann dort so eine matschige Kugel…

(Erinnert mich das irgendwie an frühere Schülerstreiche aus einer Zeit, als Schüler noch nicht auf Tablets, sondern auf Papier geschrieben haben?)

Das Laufen auf dem Laufband kommt inzwischen gut bei Llywellynn an. Während ich ihn natürlich anfangs erst einmal anleiten musste mit der Leine, damit er verstand, wie und wo er laufen muss, brauche ich das jetzt nur anzustellen und er springt ganz allein drauf und wenn er genug hat, wieder herunter. Der nächste ultraheiße Sommer kann also kommen – wir sind mit Klimaanlage und Laufband bestens gerüstet!

Problematisch dagegen ist es inzwischen, ihn zum Einkaufen mitzunehmen. Während er anfangs, wenn ihm das Warten zu langweilig wurde, einfach mal das Söffken geärgert hat, beißt er jetzt entweder die Leine durch (3 Leinen hat er schon geschreddert) und seit neuestem macht er sogar den Karabiner auf! Anschließend bezieht er Stellung vor den Einkaufswagen und, wie es sich für einen ordentlichen Wachhund gehört, passt auf, dass da keiner einen Einkaufswagen wegnimmt! (“Braver Spitz!”)

Wenn ich also weiterhin mit Hunden einkaufen gehen will, werde ich wohl nicht umhin kommen, für den jungen Mann eine Kette zu kaufen und ihn mit einem Vorhängeschloss vorm Supermarkt festzumachen… 😉

Okay – die Geschichte mit den Karabinern und den geschredderten Leinen ist unter Kontrolle: Erstens haben wir geklärt, dass das MEINE Leinen und Karabiner sind und er die weder zerhäckseln, noch aufmachen darf und zweitens habe ich festgestellt, dass der junge Mann nicht so gut an die Karabiner herankommt, wenn ich das Halsband noch ein bisschen enger stelle.

Bei seinem Kennel ist das Verschlussgitter normalerweise tagsüber angelehnt und wenn er tagsüber da reingehen möchte, zieht er sich das selbständig auf. Allerdings geht es ihm offenbar auf den Wecker, dass dann die Sofie auch da reinmöchte und anfängt, seinen Kennel zu belagern. Jetzt habe ich beobachtet, dass er sie da wegscheucht und herumprobiert, die Tür von innen zuzuziehen, wenn er drinliegt.

Inzwischen macht er sämtliche Schränke (außer Kühlschrank und Spülmaschine und nur, wenn ich nicht im Raum bin) und Schubladen auf und zu und guckt, was er da so gebrauchen könnte – ich würde sagen: Er fühlt sich hier zuhause (aber an der Klärung der Befugnisse müssen wir wohl noch einmal arbeiten)! Die Wohnungstür muss immer abgeschlossen sein, denn die macht er ebenso schnell auf wie ein Mensch, obwohl sie nach innen aufgeht. Kurz mal in den Keller oder zum Mülleimer gehen und nur die Tür hinter sich zuziehen geht nicht – er kommt sofort hinterher. Jetzt hat er wohl beobachtet, dass der von innen steckende Schlüssel irgend etwas damit zu tun haben muss, dass er sie nicht immer aufbekommt und probiert damit herum. Ich warte also auf die nächste Überraschung…

Ich wollte einen besonders cleveren Hund. Das scheint mir gelungen zu sein. Und ich stelle fest:

Jedes Ding hat zwei Seiten!

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Juli 2022 – Der Llywellynn hat Geburtstag, trallalallalaaa…

Der erste Geburtstag ist vorbei, das Geburtstagsmenü bestand aus Llywellynns Leibspeise: Kalbfleisch mit Pellkartöffelkes, zum Nachtisch Quark mit Banane und zum Zähneputzen hinterher einen Rehfuß mit Huf!
Mittlerweile ist er 50 cm groß, hat unzählige Fans und läuft zur Belustigung unserer Mitbürger mit Vorliebe auf zwei Beinen! Dann bringt er es allerdings auch auf 120 cm.

Endlich hat es sich mal etwas abgekühlt und man kann wieder einen halbwegs ordentlichen Nachmittags-Spaziergang unternehmen!

Eine vorbildlich schöne Mähne – das Markenzeichen eines jeden ordentlichen Spitzerichs – entwickelt Llywellynn auch: im Bereich des Schultergelenks hat sein Hochsommerpelz eine gute Länge von 7 cm; unmittelbar daneben setzt die Mähne mit 14 cm Länge an. (Auf dem letzten “Buddelbild” ganz gut zu sehen!)

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November 2022 – grenzenlose Experimentierfreude

Inzwischen ist es Herbst geworden und Llywellynn dreht sich nicht nur gelegentlich vor meinem großen Spiegel im Flur wie ein “eitler Gockel” vor seinem ersten Date (siehe: Unsere eigenen Tiergeschichtchen – Der doppelte Llywellynn) – er hat inzwischen auch selbständig herausgefunden, wozu Lichtschalter da sind und wie er sie benutzen kann. Das kann mir dann schon mal unruhige und schlaflose Nächte bereiten.

Ein Beispiel:

Llywellynn macht die Schlafzimmertür auf, rennt rein, Sofie hinterher, Llywellynn wieder raus und macht die Tür zu. Sofie eingesperrt. Dann Licht an im Flur, ein bisschen vorm Spiegel posieren, ins Wohnzimmer rennen, Knöchelchen aus seiner Kiste holen (ich hatte ihm 2 Kisten zum Aufräumen geschenkt – eine für Knochen und eine für Taue und anderes Spielzeug) und Frauchen schenken, Schlafzimmertür aufmachen und Sofie rauslassen, Licht anmachen, Schlafzimmertür zumachen. Danach zum Badezimmer laufen, Tür auf, Licht anmachen, Licht im Flur wieder ausmachen und die hintergetrippelte Sofie am Steert rückwärts in ihren Kennel ziehen. Dann selbst schnell raus und die Kenneltür zuklappen (richtig verschließen kann er die nicht, aber Sofie kommt auch bei nur angelehnter Tür nicht auf die Idee, dass sie die ganz leicht aufstupsen könnte). Dann legt er sich davor und holt sich etwas zum Knabbern dazu (wie manche Leute mit der Chipstüte vorm Fernseher)…

Laufen Hunde eigentlich auf zwei oder auf vier Beinen?

Oder:

Ich stehe abends in der Küche an der Anrichte und schneide Fleisch, das ich für den nächsten Tag marinieren möchte. Llywellynn macht das Licht aus und bis ich es wieder angemacht habe ist das Fleisch verschwunden… so ein Satansbraten!

In Zukunft werde ich also, wenn ich abends noch einmal so etwas mache, zur Sicherheit meine Stirnlampe aufsetzen.

Oder:

Llywellynn hat das Körbchen mit Erd- und Walnüssen wiedergefunden, das ich an einen anderen Platz gestellt hatte. Also hat er über Nacht seine private Weihnachtsfeier veranstaltet mit großem Nüsse-Essen. Als ich am Morgen aufstand, sah meine Wohnung aus wie ein Schlachtfeld!

Oder:

Wenn Llywellynn im Freilauf ist oder ich beim Aufschließen der Haustür nicht richtig aufpasse, klingelt er schnell mal eben bei den Nachbarn… (“Entschuldigung, aber mein Hund hat geklingelt!…” – *räusper*)

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Januar 2023 – Wenn der Wind dreht, muss man die Segel umsetzen!

Im Keller
(Man beachte den kontrollierenden Blick nach dem Lichtschalter!!!)

Inzwischen habe ich beschlossen, ihn nicht mehr für all diese selbst ausgedachten Schelmereien zu schelten, sondern mich über seine Cleverness zu freuen und es nur in die richtigen Bahnen zu lenken. Ich habe also angefangen, viele seiner Aktionen (ausgenommen natürlich die Diebereien) mit einem Kommando zu verknüpfen und ihn dafür zu loben. So haben wir beide Spaß daran und wenn ich mal mit beiden Händen einen Wäschekorb tragen muss, kann er mir wunderbar die Tür aufmachen und das Licht anschalten.

Neuerdings ist ihm wohl aufgefallen, dass Lichtschalter praktisch immer neben Türen sind und nun schaut er sich bei jeder Tür, durch die wir gehen, gleich um und sucht nach dem Lichtschalter…

Mein Spitzerich erzieht sich also praktisch selbst gerade zu einem wunderbaren Assistenzhund und freut sich ein Loch in den Bauch, weil all seine selbst angeeigneten Kunststücke so nützlich sind und ich ihn dafür lobe. Ich bin sicher, das wird seinen Erfindergeist weiter anstacheln und warte gespannt auf seine nächsten Ideen!

Leider ergeben sich diese Sachen meistens so schnell, dass ich nicht darauf vorbereitet bin, mal ein Foto zu machen. Ein erstes Minifilmchen konnte ich aber schon mal sichern… 😉

Seine Haupt-Interessen sind übrigens Ordnungssysteme und allerlei mechanische Sachen wie

  • Rollen/Räder/Pedale,
  • Hebel, sowie
  • Knöpfe/Schalter.

Außerdem liebt er kleine Ritzen und Löcher, in die er gern kleinere Gegenstände z. B. Knöchelchen hineinsteckt.

Herr von Kauthen Ruh hat seine
“Dollen 5 Minuten”

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März 2023 – Wir sind nur noch zu zweit

Das Söffken hat uns verlassen! Nicht gänzlich unerwartet. Seit einer Weile schon ging es ihr offensichtlich nicht gut und es fand sich kein Grund dafür, den man dann natürlich hätte beheben können.

Llywellynn hat es relativ gelassen hingenommen. Vermutlich, weil sie ohnehin, wahrscheinlich wegen ihres Alters, keine große Lust mehr hatte, mit ihm so ausgelassen zu spielen, wie er es als junger Hund am liebsten tut.

Und so habe ich beschlossen, dass er nun Einzelhund bleiben soll.

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Juli 2023 – Zwei Jahre und schon sehr viel schlauer!

Nun ist der Schlingel schon 2 Jahre alt!

Nachdem Llywellynn hier zuhause bereits mächtig Spaß mit einem Möbel-Rollbrett hatte, gab es für den technik-affinen Hund zum Geburtstag ein Skateboard. Er übt bereits begeistert, fährt auch Futterstückchen und Knochen damit spazieren und probiert außer dem Selbst-Fahren so allerhand aus, was man noch damit machen kann. Schaumer mal, ob ich dazu mal ein Filmchen machen kann…

Dann gab es noch Besuch aus der Hauptstadt:

Missachtung des eigenen Imponierverhaltens oder Aufdringlichkeiten mögen schwarze Großspitze eher nicht . . .

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Herbst 2023 – Neue Abenteuer

Natürlich gibt es nach wie vor bei unseren nächtlichen Spaziergängen viel zu entdecken, was man tagsüber gar nicht oder nur höchst selten zu sehen bekommt:

Ablegen auf Distanz? Voilà!

Und last, but not least, macht der junge Mann natürlich auch Fortschritte in der Ausbildung.

Das Ablegen auf Distanz klappt mittlerweile gut!

Das heißt aber natürlich nicht, dass er keinen Schabernack mehr im Kopf hätte.

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Januar 2024 – Ausbildung, ein neuer Lebensabschnitt beginnt!

Weil Llywellynn durch meine lang anhaltende Long-Covid-Erkrankung leider arg unterfordert war, darf er jetzt, nachdem sich das endlich gebessert hat, wie auch die großen Spitze früherer Zeiten den Weg zu einer Schutzhund-Ausbildung einschlagen. Er hat wirklich viel Spaß an der Arbeit auf dem Hundeplatz und zeigt mit größter Begeisterung, was er kann.

Aber – irgendwas fehlt hier . . .

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März 2024 – “Iiiehh!!! Frauchen, nimm das da weg!”

Nun mussten wir die Arbeit auf dem Hundeplatz erst einmal unterbrechen, weil, nachdem Llywellynn nun ein Jahr lang Einzelhund war, die kleine Dorle bei uns eingezogen ist. Anfänglich war er nicht wirklich angetan von ihr. Seine Blicke sprachen Bände: “Iiiehh!!! Frauchen, nimm das da weg!” oder “Können wir die nicht wieder wegbringen?” Immerhin musste er ja jetzt meine Aufmerksamkeit mit ihr teilen.

Aber dann ist ihm sehr schnell klargeworden, dass man mit ihr doch eine Menge Spaß haben kann und so ist er flugs in die Rolle des “großen Bruders” geschlüpft und im Moment gibt es für ihn nichts Größeres, als mit Dorle herumzukaspern, durch die Wohnung oder auch im Freilauf zu toben und zu rennen – Glück auf acht Pfoten!

Da ich mit Absicht eine äußerst selbstbewusste und clevere junge Dame als Gesellschafterin für ihn ausgesucht habe, dürfte sie sich hoffentlich auch langfristig als optimale “Sparrings-Partnerin” für ihn erweisen. Sie lernt nicht nur mit höchster Aufmerksamkeit, was ich ihr zeige, sondern auch von Llywellynn. So hat sie sich schon von ihm abgeguckt, dass man viele Sachen mit den Pfoten machen kann und bekommt Nachhilfe von Llywellynn bei der Bedienung des einarmigen Banditen. Wenn sie Hunger hat und er nicht sowieso gerade neben ihr steht, kräht sie einfach nach ihm und er kommt um die Ecke geflitzt, drückt auf den Hebel, bleibt daneben stehen und sie verfolgt genauestens, wie er das macht.

Osterspaziergang

In Llywellynn ist seit Dorles Einzug in nur einer Woche eine unglaubliche Verwandlung vor sich gegangen. Er ist jetzt um ein Vielfaches ausgeglichener und glücklicher, weil er ja eine schöne neue Herausforderung hat und die kommt auf der Schwelle zum Erwachsen-Werden gerade richtig. Sobald Dorle alt genug ist, dass sie mit auf den Hundeplatz kann, darf er dort seine Ausbildung fortsetzen und sofern ihre Hüfte in Ordnung ist, kann später noch das Sacco als sportliche Betätigung für die Beiden dazukommen.

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April 2024 – Damenbesuch aus Österreich

Rendezvous mit Anstands-Wauwau

Nachdem mich im letzten Jahr eine Teilnehmerin vom

Projekt zum Aufbau einer breiten genetischen Basis des Österreichischen Pinschers

kontaktiert hatte, die einen nicht jagenden Deutschen Spitz für die Kreuzungszucht suchte, wurden die Beiden zunächst untersuchungsmäßig regelrecht “umgekrempelt” und dann war es endlich soweit.

Molly und Llywellynn gefielen sich auf Anhieb, aber natürlich musste Molly erst einmal gründlich testen, ob ihr der junge Mann auch fit genug ist, um als Vater ihrer Welpen infrage zu kommen. Hündinnen sind da wählerisch!

Er konnte sie überzeugen. 🙂

Am 25.06.2024 ist Llywellynn Vater von neun vielversprechenden Welpen geworden.

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Mai 2024 – Erster Mai-Gang

Zum 1. Mai haben wir natürlich unseren obligatorischen Mai-Gang gemacht und bei der Gelegenheit gab es gleich Übungen für Dorle mit der Hundepfeife.

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Juli 2024 – Ein gerupfter Gockel

Oh weh!!!

Im Moment sieht mein armes Männe leider ein bissel aus wie ein gerupfter Gockel. Schuld daran: Seine Frauen.

Zuerst einmal ich. Nachdem ich nun seit über 20 Jahren Spot-ons gegen unerwünschte Untermieter bei den Hunden verwendet hatte und zuletzt das Ergebnis recht unbefriedigend fand, hatte ich noch einmal ein entsprechendes Halsband für Llywellynn geholt. Früher haben die Dinger entsetzlich gestunken und auch darum hatte ich Abstand davon genommen, aber nachdem ich mich bei befreundeten Hundebesitzern und ihrem Anhang davon überzeugt hatte, dass dies heute nicht mehr der Fall ist, war es eine Option.

Leider nicht die Beste. Denn ich musste feststellen, dass dieses Halsband die ganze schöne Halskrause regelrecht zerrieben hat – kann ich also nicht weiter empfehlen!

Zwar hatte ich es dann nach ca. 2 Wochen abgenommen, aber das Fell war ruiniert. So lange noch Reste vom Winterpelz vorhanden waren, fiel es nicht so sehr auf, aber inzwischen sind die fort.

Die zweite Verantwortliche heißt Dorle. Die junge Frau hat die gleiche Leidenschaft entwickelt, wie früher Llywellynn bei der armen alten Sofie und zieht ihn ständig am Steert. Natürlich rupft sie ihm dabei auch immer ordentlich Haare heraus und so hat er also nun nicht nur seine schöne Halskrause eingebüßt, sondern auch ein richtig dürres Schwänzchen.

Der Ärmste!

Er hat im wahrsten Sinne des Wortes Federn lassen müssen!

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August 2024 – Zeit der Minne

Nachdem mein geliebter Herzensbrecher Ende Juni bereits stolzer 9-facher Vater einer wirklich propperen Kinderschar geworden ist, sah er wohl zu Dorles erster Läufigkeit schon eine große Zukunft als “Landbeschäler” auf sich zukommen, hat hier den Belagerungszustand ausgerufen und das Atmen durch die Türritze erfunden. Zu seinem großen Leidwesen musste ich ihn da ein wenig desillusionieren und so perfektioniert er vorerst seine Techniken im Minnesang (Das mit dem ersten Vornamen hat er also verstanden, auch wenn sein Nachname nicht “von der Vogelweide” ist.) – klingt in “Hundesprache” und a capella dann so:

(Wenn die junge Dame alt genug ist, wird’s dafür umso schöner! 😉 )

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September 2024 – Die Leichtigkeit des Seins

Die Aufregung um Dorles erste Standhitze hat sich gelegt und Llywellynns Liebeskummer auch. Das strenge Regiment beim Spazierengehen kann wieder durch ausgelassenes Toben und Fangenspiel mit den ersten fallenden Blättern ersetzt werden. Der kommende Winter kündigt sich an durch allmähliches Sprießen neuen Fells und der so übel malträtierte Pelz wird hoffentlich bald wieder in aller Schönheit und Fülle glänzen!

Nach einem wirklich aufregenden Frühling und Sommer wird es nun Zeit, die Ausbildung auf dem Hundeplatz fortzusetzen und das Sacco-Cart auf Hochglanz zu bringen!

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Dezember 2024 – Zwei Herzen wohnen, ach! in meiner Brust (Faust)

oder

Die Eigenmächtigkeiten eines Spitzes bei Nacht . . .

Heute Nacht haben wir, nachdem aus meinen Lieblingen alles heraus war, was heraus musste und wir auch unser übliches Pensum Unterordnung absolviert hatten, eine relativ lange weite Wanderung unternommen. Wie fast immer liefen meine schwarzen Gespenster voraus, als ich plötzlich sah, dass die beiden richtig Vollgas gaben und hörte, dass sie sich wohl ziemlich aufregten. Des nachts bellen sie dann nicht unbedingt laut los (kommt auf den Anlass an), sondern grummeln eher vor sich hin.
Da der Mond etwas durch die Wolken schien, konnte ich von Weitem jemanden auf uns zukommen sehen, der sich wohl mächtig erschrocken hatte und darum rief ich die Beiden sofort zu mir. Zurück kam aber nur Dorle. Llywellynn, der zumindest im Moment noch der normalerweise Folgsamere ist, dachte überhaupt nicht daran, zu kommen!
Selbst die Hundepfeife, auf die er eigentlich immer reagiert, nutzte dieses Mal nichts. Ich hätte mir ebenso gut einen Kaugummi zwischen die Zähne schieben können.
Ärgerlich!!!
Mit der brav bei Fuß bleibenden Dorle ging ich also weiter auf den Mann zu, um Llywellynn abzuholen und ein Machtwort zu sprechen, als ich sah, dass der Mann sich etwas beruhigt hatte und – mit allerdings leicht ängstlich hochgehobenen Armen – auf mich zukam. Llywellynn war vollkommen ruhig, grummelte auch nicht mehr, sondern lief in etwa einem Meter Abstand schräg nach hinten versetzt hinter ihm her und ließ ihn auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen. Erst, als der Mann an Dorle und mir vorbeigegangen war, drehte er langsam um, warf ihm noch einen kritischen Blick hinterher und setzte sich dann, ohne irgendein Kommando, völlig entspannt neben mir ins „Fuß“.

Ich war völlig verblüfft und kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich das nun gut finden soll oder nicht. Normalerweise hätte er ein Donnerwetter verdient gehabt, weil er nicht gehorsam war. Andererseits muss man zugeben, dass er, von diesem Ungehorsam abgesehen, im Grunde genommen Alles richtig gemacht hat. Als die Beiden auf den Mann zugerannt sind, haben sie natürlich keinen Zweifel darüber gelassen, dass mit ihnen nicht grundsätzlich zu spaßen ist. Aber Llywellynn hat niemanden angegriffen und war auch in keiner Weise aggressiv. Er hat diesen Fremden lediglich aus angemessener Distanz ruhig, aber sehr kritisch im Auge behalten und ihn an mir vorbeibegleitet.
Sicherlich muss ich zugeben, dass es für diesen Mann wohl nicht ratsam gewesen wäre, sich mir gegenüber in irgendeiner Weise aggressiv zu verhalten. Zumal sich dann auch die junge Dame an meiner Seite mit ihrem äußerst cholerischen Temperament unverzüglich wieder einzumischen versucht hätte. Allerdings denke ich, dass ihm selbst das ebenso klar war wie mir.
Und nun hadere ich mit mir, ob ich in solchen Situationen mit meinem Hund wirklich schimpfen (Es war definitiv nicht korrekt von ihm, mein Kommando zu ignorieren!) oder ob ich mich nicht einfach auf ihn und sein im Grunde tadelloses Verhalten verlassen soll. Denn man kann auch in Situationen geraten, in denen man, warum auch immer, nicht in der Lage ist, dem Hund Kommandos zu geben und ist es dann nicht besser, einen Hund an seiner Seite zu haben, der selbst weiß, was zu tun ist und das unbeirrt macht?
(Ich habe schließlich schon erlebt, wie wichtig es war, dass die Spitze meine Kinder auch in meiner Abwesenheit selbständig und ohne mein Kommando geschützt haben!)

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