Inhalt
5.1. Der Beginn der Vereinszucht in Deutschland
5.2. Spitzzucht unterm Hakenkreuz (nächstes Kapitel)
Geschichte der Spitze (Gesamtübersicht)
5.1. Der Beginn der Vereinszucht in Deutschland
Anmerkung:
Entscheidungen, die das Zuchtreglement betreffen, sind fett-rot markiert.
Nachdem der Spitz ursprünglich auf Bauernhöfen, vorwiegend für den eigenen Bedarf, gezüchtet wurde, erschien am 13. April1899 in den beiden Zeitschriften „Zwinger und Feld“ und „Hundesport und Jagd“ folgender Aufruf von Charles Kammerer (Zitat):


Ein Aufruf an alle Spitzerfreunde:
Ich bin gewiss einer Derjenigen, die allen Neuerungen, jedem Fortschritte, jedweder „latest style fashion“ zugänglich sind. Als Industrieller ist man heutzutage gezwungen, mit den neuesten maschinellen Einrichtungen zu arbeiten, genöthigt sich den modernsten sozialen Strömungen der Arbeiter anzupassen; als Weltmann ist es selbstverständlich, dass man sich seine Kleider und Kravatten aus London kommen lässt; natürlich muss man ausserdem noch im Bureau ein Telephon, vor dem Hause einen Automobilwagen und zuhause einen Photographen haben, um (halbwegs wenigstens) als fin de siécle anerkannt zu werden. Soweit spiele ich noch mit, ja ich gehe noch weiter, ich erkenne gerne an, dass Sport-Enthusiasmus einen oft bis zum Extremen führen kann, und hierbei will ich speciell den heutigen Standpunkt der Kynologie in’s Auge fassen.
Der richtige Kynologe interessiert sich für jede Rasse, gerade so wie sich der Amateur-Athlet für jede Leibesübung interessiert; ebenso wie aber der Athlet sich speciell der Leibesübungen am meisten widmen wird (sei es das Laufen, Ringen, Fechten, Reiten ets.) zu der er sich am Besten befähigt fühlt, so sucht sich auch der Kynologe jene Rasse als Speziallieblings-Rasse aus, deren Dienste er am meisten braucht, oder welche ihm dem Aussehen und Charakter nach am Besten zusagt. Der Waidmann wird je nach der Jagd, der er obliegt, sich eine der Jagdhunderassen wählen, der Hausbesitzer wird sich sein Haus und Hof von einem großen, edlen Wachhunde beschützen lassen, vorausgesetzt, dass nicht gar zu viele Hypotheken darauf lasten, die Salondame wird sich ihre Spitzenschlafröcke durch ein Schoßhündchen zerreissen lassen und last not least, wozu wären die Möpse auf der Welt, wenn selbe nicht den alten Jungfern besonders ans Herz gewachsen wären.
Während nun die Kynologen den Hunde-Sport im Allgemeinen fördern, so müssen die Spezial-Clubs, das sind die Vereinigungen von Liebhabern der einzelnen Rassen, wieder sich jeder mit vollem Interesse der Reinzucht, der steten Vervollkommnung und Veredlung einer einzelnen Rasse widmen. Jede Rasse hat ihre speziellen Vorzüge und ihren speciellen Charakter, jede wird ihrem Züchter Freude und Genugtuung bereiten.
Es ist leicht begreiflich, dass manche Rassen mehr, manche weniger Anhänger finden, aber es ist andererseits bedauerlich, dass viele züchtenswerte Rassen gar zu sehr vernachlässigt werden. Die Überproduktion von manchen Rassen, zum Beispiel etwa von Teckeln und die Sucht, dennoch für alle Preise zu ermöglichen, wird es noch dahin bringen, dass manche separate Klassen für solche, die 6 Kilo 80 deka*), solche, die 6 Kilo 90 deka, solche, die 7 Kilo und so fort wiegen, wird einrichten müssen, kurz für je 10 deka Mehrgewicht eigene Klasse aufstellen muss, um alle Preisbewerber zufriedenstellend unterzubringen. Bei einer Überproduction von Barsois könnte man dann eventuell um mehr Klassen zu erzielen, selbe in Barsois, die 36 Centimeter, die 42 Centimeter und die 48 Centimeter Taillenweite messen, einteilen. Ich gönne jeder Rasse ihre Erfolge von ganzem Herzen, aber sobald einmal eine Rasse so zahlreich gezüchtet wird, dass man auf künstlichem Wege neue Klassen schaffen muss, um mehr Preise verteilen zu können, so ist dies ein Zeichen, dass für diese Rasse und deren Zucht reichlich gesorgt ist. Unwillkürlich kommt dann demjenigen Kynologen, der kein fanatischer Spezialist ist, die Idee, warum diese oder jene andere Rasse vernachlässigt wird, und so komme ich nun denn auf das Stiefkind zu sprechen, von dem ich heute ein Wort reden will – auf die Rasse der Spitze.
Man sagte mir einst: der Spitz ist kein „sporting dog“, man kann ihn nicht so lang wie den Teckel, nicht so dünn wie den Barsoi züchten, nicht so groß wie den Bernhardiner, nicht so eckig wie den Bulldog züchten – darauf erwidere dem Redner pünktlichst: „Ja und man kann die Spitze auch trotz aller Mühe nicht auf jenes geistig beschränkte Niveau herabzüchten, auf welchem Sie stehen!“ Die Rasse der Spitze ist eine der vielseitigst schätzenswerten. Der große Wolfsspitz, der bis zu 55 cm hoch, bis zu 60 Pfund schwer wird, ist bereits ein sehr tüchtiger, starker Wachhund, die mittelgroßen weißen und schwarzen Spitze sind einerseits sehr hübsche, andererseits bequem in Stadt und Familie zu haltende Tiere und endlich die kleinen Zwergspitze sind Schooshunde „par excellence“, reizend anzusehen, lebhaft, possierlich und doch gar nicht so zimperlich wie so viele der übrigen Schooshunde.
Während obengenannnte drei Spitzersorten sich je nach Grösse sowohl als Wach- und Hof- als auch Luxus- und Schoßhunde bestens eignen, so sind nun die folgenden Eigenschaften sämmtlichen Spitzer-Varietäten in hohem Maße eigen.
Tadellose Treue und Anhänglichkeit, große Wachsamkeit, bis an Frechheit grenzenden Schneid, hohe Intelligenz und eine außerordentlich hübsche stramme, auch für das Auge des Laien wohlgefällige Gesammterscheinung.
Wie ungerecht ist es doch, dass dem Spitze in Deutschland verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit, so wenig sportliches Interesse gewidmet wird. Ich sagte ausdrücklich, dass man in Deutschland dem Spitze zu wenig Interesse widmet, denn anderwärts weiss man ihn besser zu würdigen.
Auf den jährlichen Ausstellungen im Madison-Square-Garden in New York, in der Agricultural-Hall Philadelphia und in Chicago, wo ich meine allerersten Schwimmlektionen durch die Wogen der Kynologie genoss, da waren Spitze gern gesehene, beliebte Ausstellungsteilnehmer, nicht zahlreich, aber meist recht gut vertreten. Der I. Preis offene Klasse betrug stets 16 Dollars = 60 Mark, der II. Preis 10 Dollars = 40 Mark, der III. Preis 5 Dollars = 20 Mark. Ehrenpreise kamen dann noch separat dazu. Im Amerika bekommt man heutzutage um 50 Dollars = 200 Mark bereits einen erstklassigen Spitz zu kaufen.
England verhält sich noch viel Spitzfreundlicher als Amerika; nehmen wir nur zum Beispiele die letzte große Hundeausstellung an, 43. Exhibition of Sporting Dogs of the Kennel-Club Cristall-Palace London S. E. , 18. X. 1898. Da waren nicht weniger als 44 sage vierundvierzig Spitze anwesend mit 71 Nennungen. Die Preise waren folgende: I. Preis 3 Pfd. St. = 60 Mark, II. Preis 2 Pfd. St. = 40 Mark, III. Preis 1 Pfd. St. = 20 Mark und solcher Geldpreisklassen waren nicht weniger als 13 für die Spitze eingerichtet, außerdem waren 23 wertvolle Ehrenpreise für Spitze vorhanden! Der Pommeranian-Club (Spitzer-Klub) in London ist ein mächtiger Verein, in welchem die allerblaublütigsten Mitglieder des englischen Adels nicht fehlen, die englischen kynologischen Zeitschriften, wie „The Stock Keeper“ oder „Our Dogs“ bringen in jeder Nummer eine größere Spalte „about Poms“ – Spitze betreffend.
Wenn nun Amerika sich des Spitzes ebenso wohlwollend annimmt wie seiner sonstigen Einwanderer, wenn die Heimstätte des Sports auf allen Gebieten, nämlich England, den Pommeranian, den reinen deutschen Spitz zu seinen Lieblingsrassen eingereiht hat, dann wäre denn doch damit bewiesen, dass der Spitz sehr wohl zu den Sporting dogs zählt, dass er züchtenswerth ist, dass ihm auch in seiner Heimat mehr Anerkennung gebührt, als dies in letzter Zeit in Deutschland der Fall war.
Wollen wir uns des Spitzes annehmen, wollen wir ihm in seiner Heimat zu der Stellung verhelfen, die er sich in fremden Ländern selbst erobert hat! Geben wir den Spitzen den wohlverdienten Sitz im Hundeparlamente, gründen wir einen Spitzer-Klub, der sich gänzlich den Interessen sämmtlicher Spitzer-Varietäten widmet.
Ich bin überzeugt, „Hundesport und Jagd“, München, wird uns gerne seine Spalten zur Verfügung stellen und ist vor allen geeignet, unser offizielles Organ zu werden!
Für heute habe ich nur im Allgemeinen zum Zusammentritte, zur Gründung eines Spitzer-Klubs eingeladen, demnächst werde ich mir erlauben, durch dasselbe Organ die einzelnen Varietäten, deren Einteilung und deren offizielle Rassekennzeichen zu besprechen, so dass auf Grundlage derselben dann auf der in Köln 28. – 30. April stattfindenden Hundeausstellung bereits zur Abhaltung der ersten Generalversammlung und Gründung des Spitzer-Klubs geschritten werden kann.
In der angenehmen Erwartung, dass bis dahin sich eine recht große Anzahl Spitzerfreunde melden möge, begrüßt diese aufrichtigst
Charles Kammmerer, Wien X, Erlachgasse 149
Folgende Herren, deren Namen als Spitzer-Züchter und Liebhaber sich des besten Rufes und Ruhmes erfreuen, haben bereits ihre Mitwirkung freundlichst zugesagt:
Herr Fritz Reimann, Elberfeld;
Herr Emil Lange, Bingen;
Herr Albert Kull, Stuttgart;
Herr G. Thaler, Stuttgart;
Herr Carl Zisser, Wien.
*) 1 deka entspricht 10 g

So entstanden zum Ende des 19./Beginn des 20. Jahrhunderts etliche Spitzzuchtvereine. In manchen wurden ausschließlich kleine Spitze gezüchtet, in anderen mehrere unterschiedliche Größenschläge.
Nur kleine Spitze züchteten
- Erster Mannheimer Zwergspitz- und Schoßhund-Klub
- Erster Württ. Schoßhund-Klub Stuttgart E.V.
- Schoßhundklub Berlin und
- Schoßhundklub Ludwigshafen a. Rh.,
Spitze verschiedener Größenschläge wurden gezüchtet von
- Deutscher Spitzer-Klub
- Vereinigung für Züchter und Liebhaber Deutscher Spitze und
- Verein für Deutsche Spitze


1. Generalversammlung, 1900, 30. Sept., Frankfurt/Main
1. Vors. Fritz Reimann, Elberfeld
2. Vors. Charles Kammerer, Wien
Die erste Satzung und die Rassekennzeichen werden verabschiedet.
2. Generalversammlung, 1901, Elberfeld
Zum Sitz des Vereins wird Elberfeld bestimmt.
Hundezucht und Ausstellungswesen allgemein nahmen Fahrt auf in Deutschland:








3. Generalversammlung, 1902, 14. Sept., München
1. Vors. Dr. R. v. Uhden, Neudamm
Es werden 6 Zuchtrichter vorgeschlagen.
4. Generalversammlung, 1903, 6. Juli., Frankfurt/M.
Es wird beschlossen eine Broschüre „Der Deutsche Spitz” herauszugeben.
5. Generalversammlung, 1904, 15. Mai, Köln
Eine Richterliste mit 8 Namen wird erstellt.
6. Generalversammlung, 1905, 04. Mai, Hannover
Der Entwurf von der Broschüre “Der Deutsche Spitz” wird genehmigt.

Nachdem sich bereits während der letzten Jahrzehnte des 19. Jh. auch in Deutschland mehrere Zuchtvereine für einzelne Hunderassen gebildet und zu einer Delegierten Commission (DC) zusammengeschlossen hatten, die ein gemeinsames und zentrales Deutsches Hundestammbuch (DHStB) führten, fühlten sich die Vereine auf den von ihnen organisierten Hundeausstellungen zunehmend durch geschäftstüchtige Hundezüchter**) bedrängt und riefen, um diesem entgegenzuwirken, zu einem Treffen am 16. Juli 1906 Vertreter acht zuchtbuchführender Vereine in Frankfurt/M. zusammen, bei dem sie das “Kartell der stammbuchführenden Spezialklubs für Jagd- und Nutzhunde” gründeten.
**)
Ich denke, damit waren Leute wie Arthur Seyfarth gemeint und sie würden sich vermutlich die Haare raufen, wenn sie wüssten, dass heutige Hundebesitzer hinter deren Prospekten her sind, wie der Teufel hinter dem armen Sünder!
7. Generalversammlung, 1906, 16. Juli, Frankfurt/M.
Bereits in der 7. Generalversammlung wurde der Antrag gestellt, bei den großen Spitzen die gescheckten Spitze von der Zucht auszuschließen und diese Farbe nur für die Zwerge zuzulassen. Dies wurde jedoch abgelehnt und der Beschluss gefasst, dass für alle Größen die Farben
- braun,
- blau,
- fuchsrot und
- gescheckt
als Standardfarben anerkannt werden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trieb dann die Begeisterung für das schöne üppige Fell des Spitzes noch eine ganz besondere Blüte. Einige findige Zeitgenossen dachten sich nämlich, dass man dieses unbedingt noch weitaus schöner machen müsse, indem man es durch Einkreuzen des Maltesers besonders fein und seidig züchtet.
(Es hatte in früheren Zeiten den Seidenspitz – siehe “Fitzinger” – schon gegeben und den wollte man gern neu beleben!)

Der “neue Seidenspitz” war geboren!
Aber wie so oft bei ganz schlauen Ideen, stellte sich dies als wahre Verschlimmbesserung heraus, denn man hatte dabei völlig übersehen, dass das Fell eine gewisse Festigkeit benötigt, um überhaupt stehen zu können!
Dem armen Seidenspitz hing also sein seidenes Fell an den Seiten herunter wie gekochtes Sauerkraut…
In der Generalversammlung des Vereins für Deutsche Spitze in Frankfurt a. M., 1906, wurde er folglich nicht anerkannt, sondern als Bastard bezeichnet. (Zuchtbuch Bd. 13 des Spitzvereins)
8. Generalversammlung, 1907, 25. Mai, Hannover
Die Eintragung ins Vereinsregister wird beschlossen.
Die Normalgröße für Wolfsspitze (45 cm) und Großspitze (40 cm) wird als Zuchtziel beschlossen. Nach einer ausführlichen Debatte über die 2 verschiedenen Kopfformen: 1. starker Stirnabsatz (Stopp), stark gewölbte Stirn und Backen und 2. der Wolfstypus, entschied man sich dafür, in Zukunft die einheitliche Kopfform des Wolfstypus standardmäßig zu züchten.
9. Generalversammlung, 1908, 14. Nov., Berlin
25 Mitglieder nehmen daran teil.
Die Herausgabe von monatlichen Mitteilungen wird beschlossen.
Dr. R. v. Uhden wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
1. Vors. Förster, Frankfurt
2. Vors. Charles Kammerer, Wien
Die Bildung von Ortsgruppen wird beschlossen.
10. Generalversammlung, 1909, 18. April, Mannheim
Name: Verein für Deutsche Spitze, Sitz
Frankfurt/Main wird offiziell.
Eintritt in das Kartell (Vorläufer des VDH) wird beantragt.

Der Verein für Deutsche Spitze vereinigte sich mit dem Deutschen Spitzer-Klub und schloss sich (entsprechend des Beschlusses der 10. Generalversammlung vom 18.04.1909 in Mannheim) 1910 dem “Kartell” (Vorläuferorganisation des VDH) an, wo diese bereits zur Gründung als Rasse anerkannt und in den 3 Varietäten
- Wolfsspitz
- Großer Spitz
- Kleinspitz
gezüchtet wurden. Deutlich erfolgt hier bereits die Abgrenzung der kleinen Spitze als Schoßhunde, während die großen Varietäten des Spitzes (30 – 45 cm) auch im VDH noch bis zur Mitte des 20. Jh. als Gebrauchshunde geführt wurden.
Der Antrag, auch finnische und chinesische Spitze zu betreuen, wurde abgelehnt.

Außerordentliche Generalversammlung, 1909, 5. Dez., Leipzig
1. Vors. R. Teuschbein, Tierarzt in Delitzsch
11. Generalversammlung, 1910, 24. April, Dresden
Aufnahme in das Kartell (Vorläufer des VDH).
Die beschlossene Vereinigung mit dem Spitzerklub Frankfurt/Main erfolgt aufgrund längerer Verhandlungen erst am 23.Dez. 1910.
12. Generalversammlung, 1911, 19. März, Frankfurt/M.
Der bisherige Vorstand wird bestätigt und ein Vertreter für das Kartll bestimmt.
13. Generalversammlung, 1912, 19. Mai, Frankfurt/Main
14. Generalversammlung, 1913, 16. März, Frankfurt/Main
15. Generalversammlung, 1914, 12. April, Mannheim
22 Mitglieder nehmen daran teil.
178 Mitglieder hat der Verein insgesamt.
Während des 1.Weltkrieges sank die Mitgliederzahl auf 32.
Darüber hinaus verwehrt man sich gegen die im Kartell vertretene Ansicht, dass der Zwerghundclub Berlin ein Mitbestimmungsrecht bei der Anerkennung der Preisrichter für die Zwergspitze habe, sondern beansprucht dieses Recht ausschließlich für den VfDSp.
16. Generalversammlung, 1919, 27. Sept., Stuttgart-Gaisburg
128 Mitglieder hat der Verein nach Ende des Krieges.
1. Vors. Christian Schaile, Calw bei Stuttgart
2. Vors. Charles Kammerer, Wien
Es wird beschlossen, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen.

Der zweite Band des Zuchtbuches soll bis zum 31. Dez. 1919 abgeschlossen werden. Da insbesondere die Zucht der großen Spitze während des Krieges sehr gelitten habe, wird darum gebeten, sich gerade um deren Zucht besonders zu bezühen.

17. Generalversammlung, 1920, 18. Sept. Leipzig
232 Mitglieder hat der Verein insgesamt.
2. Auflage der Broschüre „Der Deutsche Spitz“ wird beschlossen.
Vereinssitz wird Ingolstadt/Donau.
Die Ausbildung von Blindenhunden wird als Vereinszweck in die Satzung aufgenommen.
Die Generalversammlung soll nur noch alle zwei Jahre stattfinden.
Das Kartell beschließt am 10. Dez.1920 dass die Zwergspitze nicht mehr beim Schoßhundeklub Berlin sondern beim Verein für Deutsche Spitze ins Zuchtbuch eingetragen werden.
18. Generalversammlung, 1922, 25. Mai, Düsseldorf
1. Vors. Max Adrian, Barmen
2. Vors. O. Winkeler, Elberfeld
19. Generalversammlung, 1925, 09.Mai, Stuttgart
54 Mitglieder nehmen daran teil.
Die Vorsitzenden der Landesgruppen werden Beisitzer im Hauptvorstand.
1. Vors. Dr. Gores
Ab Ende 1920 wurden die Zwergspitze des Schoßhundeklubs Berlin lt. Beschluss des Kartells vom 10.12.1920 im Zuchtbuch des VfDSp eingetragen.
Die großen Spitze als Gebrauchshunde wurden gleichzeitig aber auch von den Jägern des DJV (Deutscher Jagdverband) gezüchtet, um insbesondere den Landwirten kostengünstige und nicht wildernde Hunde anzubieten und die Verbreitung der Tollwut einzudämmen, worüber Joseph Hennecke noch 1962 in seinem Buch “Der Deutsche Spitz” schrieb (Zitat)1

“Aus diesem Grunde haben die Jäger dem Wolfsspitz ihre Aufmerksamkeit zugewandt und in einzelnen Landesverbänden des DJV wird der Wolfsspitz bereits systematisch gezüchtet. Ursprünglich hatte damit der Jagdgau Ostpreußen unter seinem rührigen Jägermeister Soost begonnen und immer dort, wo ein wildernder Hund erschossen werden mußte, dafür gesorgt, daß der Besitzer billig oder höchstens zu Selbstkosten einen Wolfsspitz bekam.
[…]
Es liegt daher nahe, daß man sich für den Wach- und Schutzdienst oder für den gelegentlichen Hütedienst auf dem ländlichen Anwesen in erster Linie der Hunde annimmt, die häuslich sind, nicht wildern und herumstrolchen und ihre Pflichten daheim gewissenhaft erfüllen. Das ist der Wolfsspitz!”

20. Generalversammlung, 1927, 6. Juni, Köln
Der Vorstand wird einstimmig wiedergewählt.
Antrag auf Anerkennung der Mittelspitze wird abgelehnt.
Ab 1928 werden nur noch Spitze eingetragen, bei denen beide Elterntiere bereits eingetragen sind.
21. Generalversammlung, 1929, 15. Sept., Frankfurt/M.
22. Generalversammlung, 1931, 26.Juli, Bochum
1. Vors. Dr. Manger
2. Vors. Dr. Miller, Borken
Heinrich Sassenberg, Troisdorf, wird Schriftführer
(er gehört bis 1964 dem Vorstand an.)

GeschäftsführerH. Sassenberg,Troisdorf,
1.Vorsitzender Dr. Manger, Ingolstadt,
2.Vorsitzender Direktor Schulz,Berlin
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5.2. Spitzzucht unterm Hakenkreuz
Bibliografie
Die Angaben mit vorangestellter Jahreszahl beziehen sich auf wissenschaftliche Publikationen, die mit vorangestelltem Namen des Autors/der Autoren/Herausgebers auf Bücher und sind unter dem jeweiligen Link zu finden. (Sofern sie nicht ausschließlich käuflich zu erwerben sind!)
Weitere Publikationen finden Sie in der Infothek unter dem Menü “Service”
- Hennecke, Joseph, Der Deutsche Spitz, Buchreihe Freund Hund, Bd. 18, herausgegeben unter dem Patronat und im Auftrage des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V. vom Verein für Deutsche Spitze e. V. 1899, Otto Meissners Verlag, Schloß Bleckede an der Elbe, 1962, S. 14f ↩︎