Ich möchte hier auf den im November 2024 von namhaften Kynologen bei
veröffentlichten Artikel
A new future for dog breeding
[Proschowsky HF, Arendt ML, Bonnett BN, Bruun CS, Czycholl I, Fredholm M, O’Neill D, Serpell JA and Sandøe P (2025). A new future for dog breeding. Animal Welfare,
34, e1, 1–16
https://doi.org/10.1017/awf.2024.66]
Bezug nehmen und nur den letzten Abschnitt zitieren:
“Animal welfare implications
The challenge remains to breed dogs with better physical and mental health. In our opinion, it is now time for those currently in charge of organised dog breeding to take responsibility for this challenge and to put the health and welfare of the dogs ahead of human goals such as heeding tradition, profit, winning prizes at shows and other outcomes that often currently are at odds with the well-being of the dogs themselves. Amongst others, such changes to longstanding practices that are now sadly recognised to be harmful to canine health and welfare could include re-opening the breed registries, removing, or modifying wording from breed standards that currently promotes extreme conformation, maintaining a high effective population size and promoting diversity rather than uniformity within breeds or breed-like dog types. The changes need to be drastic and if those currently charged with responsibility for organised dog breeding feel unable to rise to this challenge, then perhaps it is time that they should step aside and let others who do prioritise the health and welfare of dogs to take the reins. Health and welfare rather than looks should become the new goal in dog breeding. In addition, the responsibility to adhere to breed-, breed type- or conformationspecific phenotypic and genotypic selection criteria for good health outcomes must be clear for every person who produces puppies whether they are purebreds, mixed breeds or designer breeds.” [Zitatende]
Übersetzung:
Eine neue Zukunft für die Hundezucht
Auswirkungen auf den Tierschutz
Die Herausforderung besteht weiterhin darin, Hunde mit besserer körperlicher und geistiger Gesundheit zu züchten. Unserer Meinung nach ist es an der Zeit, dass die Verantwortlichen der organisierten Hundezucht Verantwortung für diese Herausforderung übernehmen und die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde über menschliche Ziele wie Tradition, Profit, Ausstellungspreise und andere Ziele stellen, die oft im Widerspruch zum Wohlbefinden der Hunde selbst stehen. Zu solchen Änderungen langjähriger Praktiken, die sich heute leider als schädlich für die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde erwiesen haben, könnten unter anderem die Wiedereröffnung der Rassenregister, die Entfernung oder Änderung von Formulierungen aus Rassestandards, die derzeit extreme Körperform fördern, die Aufrechterhaltung einer hohen effektiven Populationsgröße und die Förderung von Vielfalt statt Einheitlichkeit innerhalb von Rassen oder rasseähnlichen Hundetypen gehören. Die Veränderungen müssen drastisch sein. Wenn sich die Verantwortlichen für die organisierte Hundezucht dieser Herausforderung nicht gewachsen fühlen, ist es vielleicht an der Zeit, dass sie zurücktreten und anderen, denen die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde am Herzen liegen, die Zügel überlassen. Gesundheit und Wohlergehen statt Aussehen sollten das neue Ziel der Hundezucht werden. Darüber hinaus muss die Verantwortung für die Einhaltung rasse-, rassetyp- oder konformationsspezifischer phänotypischer und genotypischer Auswahlkriterien für eine gute Gesundheit für jeden Welpenzüchter klar sein, unabhängig davon, ob es sich um reinrassige Hunde, Mischlinge oder Designerrassen handelt.
Dem ist m. E. wenig hinzuzufügen.
Es ist kein Deutsches Problem, sondern ein weltweites.
Und es ist ein Problem der organisierten Hundezucht und ihres Denkansatzes.